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Jürgen schrieb am 19.2. 2015 um 06:56:00 Uhr über

Bestrafungsprogramm

Die körperliche Züchtigung ist als ehemals gesellschaftlich anerkanntes Bestrafungsprogramm letztlich am Mitleidsfaktor gescheitert.

Zu den Zeiten, als Mütter ihren Jungs noch gelegentlich den Hintern versohlten, war es ja genau so, dass die Jungs voll auf den Mitleidsfaktor setzen konnten und sich dadurch der eigentlich angemessenen Bestrafung weitestgehend entziehen konnten.
Der Sinn einer solchen Tracht Prügel sollte ja Nachhaltigkeit sein, sie musste also so kräftig und intensiv ausgeführt werden, dass sie für den Jungen so unangenehm, also schmerzhaft war, dass er sich in Zukunft anständig verhalten würde und so schnell keinen neuen Grund liefern würde, erneut den Hintern versohlt zu bekommen. Soweit die Theorie.

In der Praxis nutzt aber der Junge ganz bewusst den Mitleidsfaktor aus. Er reagiert völlig überzogen auf die ersten Schläge. Insbesondere täuscht er Schmerzreaktionen vor. So brüllt er lautstark wie am Spieß vermeintliche Schmerzen hinaus, strampelt und macht scheinbar unwillkürliche Abwehrbewegungen. Gezielt werden auch falsche Tränen und hörbare Schluchzgeräusche eingesetzt.

Sofort setzt bei der Mutter der Mitleidsfaktor ein und statt der beabsichtigten (und angemessenen!) kräftigen Tracht Prügel, wird die Bestrafung schon nach kurzer Zeit beendet und der Junge kann hinter den falschen Tränen seinen Sieg feiern.

Einen emotional unbeteiligten und wenig empathischen Dritten hätte er nicht in dieser Form hineinlegen können. Ein solcher, möglichst erfahrener und ausgebildeter »Strafbeauftragter« hätte das ursprünglich festgelegte Bestrafungsprogramm einfach durchgezogen, egal ob der Junge schreit oder um Gnade bettelt und somit ganz bewusst und in der eindeutigen Absicht der gerechten Strafe zu entgehen, völlig überzogen auf die Schläge reagiert.

Aufgrund der Auswirkungen dieses Mitleidsfaktors ist auch das Konzept der körperlichen Züchtigung letztendlich als gesellschaftlich anerkanntes Erziehungsmodell gescheitert und wird deshalb heute in den meisten Ländern nicht mehr angewendet.



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