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Der ganze Ablauf ist eine Lüge, wenn er nicht, durch Ausschweifung gekrönt, machtvoll auf die eine oder andere Weise ausbricht aus seiner Begrenzung. Antonius und Kleopatra hatten recht: Sie haben den Weg gezeigt. Ich liebe dich oder ich lebe überhaupt nicht. Die Zeit der Narzissen ist vorbei. Dies ist der Sommer, Sommer! sagt das Herz, und noch nicht einmal auf seiner Höhe. Zweifel sind nicht gestattet - doch werden sie kommen und uns womöglich vor der Zeit überwältigen. Wir sind nur sterblich, aber da wir sterblich sind, können wir unserem Schicksal trotzen. Wir haben sogar die Außenseiterchance auf einen Sieg! Doch stehen wir nicht an zu hoffen, dass Osterglocken und die Veilchen wiederkehren, doch da sind noch die Rosen! Romantik hat keinen Anteil daran. Das Geschäft der Liebe ist die Grausamkeit, welche wir durch unseren Willen transformieren, um miteinander leben zu können. Sie hat ihre Jahreszeiten, ihre Fürs und Widers, wonach auch immer das Herz tastet, sich zu bestätigen, wenn der Mai zuende geht. Weil es die Natur der Dornensträucher ist, das Fleisch zu zerreißen, ging ich durch sie hindurch. Meide die Dornensträucher, sagen sie. Du kannst nicht leben und die Dornensträucher meiden. Kinder pflücken Blumen. Lass sie. Auch wenn sie keine andere Verwendung dafür haben, als sie zerdrückt am Bordstein liegenzulassen. In unserem Alter erhebt und die Einbildungskraft über die traurigen Tatsachen und macht, daß Rosen vor den Dornen stehn. Sicher ist die Liebe grausam und selbstsüchtig und völlig stumpf - zumindest junge Liebe, vom Licht geblendet, ist es. Doch wir sind älter: Ich um zu lieben, du um geliebt zu werden, haben wir, wie auch immer, durch unseren Willen überlebt um den juwelengeschmückten Siegespreis jederzeit ergreifen zu können. So wollen wir es und deshalb ist es jenseits allen Zufalls.
[William Carlos Williams, 'The Ivy Crown' (Prosaübersetzung)]
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