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mrcookie schrieb am 11.4. 2013 um 11:21:45 Uhr über

Schubladen-Phobie

Schubladen-Phobie bedeutet, dass man Angst davor hat, nach Kategorien bewertet und bestimmten Gruppen zugeordnet, sprich: in Schubladen gesteckt zu werden.

Wer unter Schubladen-Phobie leidet, stellt seine eigenen Wünsche in den Hintergrund und richtet sein Leben nach den Vorstellungen anderer aus. Statt sich zu fragen, »was will ich eigentlich?«, steht die Frage im Vordergrund »was könnten die anderen von mir denken«, und dann wird alles unternommen, um dem entgegenzuwirken.

So weit so gut... Wer will schon gerne in eine Schublade einsortiert werden? Das Problem ist aber, dass jemand, der an einer Schubladen-Phobie leidet, immer nur anfängt, einen eigenen Stil zu entwickeln, sobald sich aber eine gewisse Ordnung abzeichnet, kommt die 180°-Wende, und alles geht von Vorne los.

Abgesehen davon, dass ein Schubladen-Phobiker Schwierigkeiten hat, einen Freundeskreis zu halten, weil niemand einen richtig einschätzen kann, steht der Schubladen-Phobiker irgendwann da und hat keine Ahnung mehr, was er selbst eigentlich von dieser Welt will. In dieser Beziehung ähnelt die Schubladen-Phobie dann der klassischen sozialen Phobie, bei der der Betroffene in ständiger Angst lebt, den Vorstellungen anderer NICHT zu entsprechen, was ja eigentlich das genaue Gegenteil der Schubladen-Phobie ist. Der Schubladen-Phobiker hat aber weniger Angst vor den Mitmenschen, sondern eher vor der Komplexität des sozialen Alltags.

Eine Lösung für das Problem weiß ich leider auch nicht. Bitte fragt einen Experten. Mein Ratschlag: Bei aller Liebe zum Individualismus, aber wenn sich Anzeichen einer Schubladen-Phobie zeigen: STOP, das ist schlecht, nehmt die Schubladen gelassen hin und entspannt Euch. Fragt Euch bei allem, was Ihr tut: »Will ICH das, oder versuche ich gerade, vermeintliche fremde Vorstellungen von mir zu verwursten (ihnen zu entsprechen, oder sie zu bekämpfen)?«. Eine Schublade ist gar nicht so schlecht, wenn man in sie hineinpasst.


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