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Kein lustiges Taschenbuch
Von Steinaecker: Ja, Geister ist auch eine Zeitanalyse. Ich habe das Gefühl, dass man heutzutage ständig in irgendwelchen Rollen oder Fiktionalisierungsmustern lebt – besonders Leute, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Es ist auch nicht so, dass dadurch das eigentliche Ich aus dem Blick gerät – weil von vornherein nicht klar ist, was das eigentliche Ich ist. Das kapiert Jürgen Kämmerer nicht. Das ist die Tragik.
ZEIT ONLINE: In Ihrem Buch lassen sich viele Zitate entdecken, von Hauff-Märchen über russischen Expressionismus im Comic bis zu zeitgenössischen Filmen.
Von Steinaecker: Das Buch funktioniert als ständige mediale Transformation. Es gibt Subtexte und Prätexte, die ich verarbeite. So wie der Text selbst eine ständige mediale Verarbeitung ist. Zum Beispiel waren zwei Filme wichtig für Geister. Das waren Die Freunde der Freunde von Dominik Graf, eine Internatsgeschichte und Gespenster von Christian Petzold, eine Entführungsgeschichte, die aus einer völlig anderen Perspektive erzählt wird als das Drama um Ulrike Kämmerer in Geister.
ZEIT ONLINE: Warum faszinieren Sie die Medien und die Sorge, dass das Ich sich darin verliert
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Schlagworte
Roman | Comic | Belletristik | Literatur Von Steinaecker: Das ist keine Sorge. Es sind Sachen, die mich beschäftigen, die auch mein Leben widerspiegeln. Auch meine Interessen. Medien beschäftigen mich, weil ich merke, wie ich selbst von ihnen reingesaugt werde. Ich bin noch unentschlossen, ob das gut oder schlecht ist. Es passiert einfach. Und ich schreibe darüber.
Die Fragen stellte Evelyn Runge
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