Blinkmasern

Es gibt ein prächtiges Buch, das heißt: wer hat schon Blinkmasern? Es geht um einen kleinen Jungen, der hat blinkende blaue Masern im Gesicht. Schon in der Arztpraxis trifft er auf russische Spione, auf deren Boot er später, nachdem er aus dem Fahrstuhl in den Weltraum katapultiert wurde, landet. Diese russischen Spione entführen ihn. Mit den russischen Spionen kommt er ins Eismeer, wo sie auf einer Scholle die Musikkapelle der Titanic treffen, weil diese nach dem Unglück dort gestrandet sind. Sie spielen übrigens immer noch. Wegen seiner Blinkmasern wird er anstelle einer Diskokugel an die Decke des Iglus gehängt. Nach noch mehr Abenteuern landet der Junge später im Bauch eines Wales, wo er von Jona empfangen wird. Jona bedient den Cola-Automaten im Inneren des Wales. Mit Hilfe des Wales kommt der Junge auch wieder nach Hause, aber das will ich hier nicht mehr näher erläutern.

»Blinkmasern« ist keine Krankheit, es ist nur ein Name für ein Mittel, das nach Einnahme beim Menschen für 3 Tage viele blinkende, rote Punkte auf der Haut verursacht. Die neueste Erfindung für Leute, die niemals die Aufmerksamkeit bekommen, die sie haben wollen. Allerdings wollen das dann alle Leute haben und dann bekommen sie schon wieder nicht genügend Aufmerksamkeit. Darum wird es schon bald neue, erschreckende Formen der »Blinkmasern« geben - »Blinkteddybärchen« , »Blinkfeuerwerke«, »Blinksmilies«, ja sogar »Blink-Britney-Spears« sind im Gespräch. Letztere sind dann allerdings nicht so sehr für unbeachtete Aufmerksamkeitssuchende gedacht, sondern als Absatzgarantie und Einnahmequelle, die man immer da findet, wo Dummheit verdreifacht wird. In etwas fernerer Zukunft, so behaupten Marktforscher, werden allerdings »Blink-Kontaktlinsen« der neueste Schrei sein.