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Melanie schrieb am 26.10. 2001 um 21:11:32 Uhr über

Allergie

Eine entzündliche Reaktion entsteht häufig durch eine Infektion mit Krankheitserregern
(Bakterien oder Viren). Die Krankheitszeichen einer Entzündung sind meist Schmerz,
Schwellung, Rötung und Erwärmung des betroffenen Gebietes (sowie eine eingeschränkte
Funktion des Körperteils oder des Organs).

Obgleich die Ursachen völlig anders sind, wird die Allergie von einigen Experten als eine
Art Entzündung angesehen, bei der allerdings nicht Bakterien und Viren, sondern
vorwiegend körperfremde Eiweiße die Krankheitsauslöser sind.
Die wesentlichen Merkmale einer Allergie sind - entsprechend des betroffenen Organs -
sehr unterschiedlich. Häufig liegen aber ein Juckreiz sowie eine Schwellung und Rötung
der Haut oder Schleimhäute vor. Sind die Atemwege betroffen, in Form eines
Heuschnupfens oder eines allergischen Asthmas, stehen erschwertes Atmen, laufende
und juckende Nase sowie tränende Augen im Vordergrund der Beschwerden.

Schuld an der Entzündungsreaktion auf einen eigentlich harmlosen Auslöser ist das
körpereigene Immunsystem des Allergikers. Es kommt nach dem Eindringen des
Allergens, z.B. Pollen bei Heuschnupfenallergikern, zu einer weit über das normale Maß
hinaus reichenden Entzündungsreaktion. Diese krankhafte Überempfindlichkeit gegenüber
bestimmten Allergenen baut sich bei einigen Allergikern im Laufe eines Lebens auf und
führt zu immer ausgeprägteren Abwehrreaktionen.

Gerade beim Heuschnupfen spielt das Immunglobulin E (IgE) eine dominierende Rolle im
Abwehrgeschehen. Die Allergische Reaktion wird als Sofortreaktion bezeichnet, die gegen
die harmlosen Eindringling, die Pollenbestandteile, gerichtet ist.

Die Konsequenz davon ist eine allergische Entzündung, wenn das Allergen mit dem
spezifisch gegen es ausgerichteten Antikörper des Immunglobulin E zusammentrifft. Als
Folgereaktion entwickeln sich die typischen Symptome eines allergischen Asthmas oder
eines Heuschnupfens, die von bestimmten Mediatoren gesteuert werden.

Die normalerweise lebenserhaltende Funktion des Abwehrsystems, nämlich eindringende
Erreger oder Parasiten erfolgreich abzuwehren, stellt sich dann als eine unnötige und den
Körper schädigende Überreaktion auf harmlose Substanzen dar. Dieser immunologische
Fehler kann im Extremfall sogar zu einem allergischen Schock führen, der - wenn nicht
sofort alle Gegenmaßnahmen getroffen werden - zum Tode führen kann.

Wie reagiert das Immunsystem ?

Trifft das Allergen auf einen Immunglobulin E-vermittelten Antikörper, führt dies zu einer
unmittelbaren und massiven Invasion sogenannter Mastzellen. Diese sind prall angefüllt
mit Histamin, welches ein Entzündungsmediator ist, wenn es die Mastzelle verlässt. Die
Verbindung des Allergens mit dem Antikörper zum Antigen-Antikörper-Komplex und
dessen Kontakt zur Mastzelle öffnet die Austrittswege für Histamin aus der
Mastzellmembran. Auch unterschiedliche Enzyme beteiligen sich an der
Entzündungsreaktion mit der Folge, das die Gefäße weit gestellt werden, eine
generalisierte Überempfindlichkeit der betroffenen Haut- oder Schleimhaut auftritt, die
glatte Muskulatur kontrahiert und die Schleimproduktion erhöht wird. Histamin und die
begleitenden Entzündungsmediatoren sowie die Enzyme lassen auch die Gefäßwände
durchlässiger werden, so dass Flüssigkeit aus den Blut- oder Lymphbahnen austreten und
und im umgebenden Gewebe ein Ödem hervorrufen kann.

Im chronischen Verlauf einer allergischen Erkrankung verändert sich auch die
Zusammensetzung bestimmter Blutzellen und es entstehen vermehrt die sogenannten
eosinophilen Zellen. Diese wiederum können bei einer Blutuntersuchung nachgewiesen
werden und sind für die Diagnose einer Allergie wegweisend.

Wie macht sich eine Allergie bemerkbar ?

Die klassischen Beschwerden einer allergischen Reaktion von Soforttyp hängen in
besonderem Maße mit der Zahl der Mastzellen und der entleerten Histaminkonzentration
zusammen. Weil aber besonders viele Mastzellen an den Schleimhäuten der Atemwege
und der Lunge vorhanden sind, machen sich die Beschwerden bevorzugt hier bemerkbar.
Innerhalb weniger Minuten kommt es nach dem Allergenkontakt zu einer Schwellung und
Rötung der Nasenschleimhaut, der Schleimhaut in den großen und kleineren
Verzweigungen des Bronchialbaums sowie zu einer vermehrten Schleimbildung. Heftiges
Niesen, Atembeschwerden und Juckreiz der Nase und der Bindehaut
(Konjunktiva/Konjunktivitis) des Auges stellen sich unmittelbar ein.

Weil sich die allergischen Reaktionen auf bestimmte Pollen Jahr für Jahr zu bestimmten
Jahreszeiten wieder einstellen, andererseits jede allergische Entzündung zu strukturellen
Veränderungen des betroffenen Gewebes führen kann, entwickelt sich eine
Überempfindlichkeit der Schleimhaut, die immer weniger in der Lage ist, eindringende
Fremdstoffe abzuwehren. Als Hinterlassenschaft einer Allergie werden unterschiedliche
Neuropeptide registriert, die dazu beitragen, dass sich körpereigene Zellen verändern.
Veränderte Zellen und Zellverbände locken im Körper aber Reparaturmechanismen an, die
am Ort des Geschehens ihre Aufgabe wahrnehmen. Bei einer Verletzung beispielsweise
haben sie die Aufgabe, das Gefäß engzustellen und so die Blutung zu begrenzen. Sie
locken Fibroblasten an, die sich zu einem Netz auf der Wunde zusammenschließen und
diese verschließen. Wenn ähnliche Mechanismen als Entzündungsreaktion auftreten,
ohne dass eine zu heilende Verletzung vorliegt, sind die Zellverklebungen nur störend und
behindern die Wiederherstellung der Zellen zu dem ursprünglichen und gesunden Zustand.

Obgleich es zahllose Medikamente gibt, die die Krankheitszeichen einer Allergie
erfolgreich unterdrücken (Kortison, Antihistaminika) gibt es nur eine Methode, um die
Krankheitsursache selbst zu beeinflussen. Die Rede ist von der spezifischen
Immuntherapie (SIT) - auch Hyposensibilisierung oder Allergie-Impfung (WHO)
genannt.



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