Bauweise

Zur Vermeidung von Crashs, Bauruinen und Silovorstädten hat das Bundesbauministerium einen Beraterstab sogenannter Bauweiser unter Vertrag genommen. Analog zum Gremium der Wirtschaftsweisen sollen sie mit jährlich zwei Gutachten zu Beginn und Ende der Bausaison bei der Koordination der öffentlichen Bautätigkeiten helfen.

Allerdings ist z.B. am Protzdamer Platz zu besichtigen, dass mal wieder nur die üblichen Arschitekten zu »Bauweisen« bestallt wurden.

Man muss es zumindest im engsten Bekanntenkreis mit erlebt haben, um zu glauben, was beim Bau alles schief gehen kann - vom Keller, der komplett ohne Öffnungen für die Lichtschächte gegossen wurde, und das noch seitenverkehrt, bis hin zur Garage, die so dusslig platziert ist, dass selbst ein gelernter LKW-Fahrer nix rein stellen kann, das größer ist als ein Renault Clio.

Ich habs gesehen, bei meiner Kollegin, und bauweise geworden, kauften wir uns ein gebrauchtes Haus. Da sieht man die Macken wenigstens gleich.

Häufig werden die Begriffe »Bauweise« und »Bauart« synonym verwendet, was aber nicht ganz richtig ist.

Im Bauwesen grenzt man die Bauweise von der Bauart ab. »Bauweise« bezieht sich auf die die Art der Bebauung, was recht verwirrend ist. Man unterscheidet zwischen offener und geschlossener Bebauung. Geschlossen ist die Bebauung, wenn die Länge der Fassade oder die Fassadenfront mehr als 50 Meter beträgt. Das bedeutet, dass auf einer Länge von 50 Metern alle Häuser an einander kleben. Offen ist die Bebauung dagegen, wenn zwischen den Gebäuden Lücken klaffen.

Die Bauart bezeichnet die Technologie, die beim Bau eingesetzt wurde. So kann man Gebäude einteilen nach der Art ihres Stützsystems, danach, ob das Haus mit traditionellen Methoden oder nach modernen errichtet wurde und natürlich nach Art der verwendeten Materialien.