Knabensaft
Bewertung: 3 Punkt(e)Der »Knabensaft« nach Maria Treben war ein vor allem im östlichen Westphalen verbreiteter Wein-Kräuter-Trunk, den man Bräuten zum Abschluß des Hochzeitsmahles reichte. Die Mixtur aus Rotwein, in Brandwein durchgezogener Ebereschenrinde, Honig und Rosmarin sollte die Empfängnis eines männlichen Kindes in der Hochzeitsnacht befördern. Hinzu kamen weitere Zutaten. Da dieser »Knabensaft« nicht nur aphrodisiakische, sondern auch beträchtliche narkotische Wirkungen hervorruft, wurde er durch Erlaß des damaligen Bundesinnenministers Mayhofer im Jahre 1976 dem Bundesbetäubungsmittelgesetz (BtMG) unterstellt, seine Herstellung und Weitergabe verboten. Seine genaue Rezeptur ist daher nur in den älteren Auflagen der »Gesundheit aus der Apotheke Gottes« von Maria Treben enthalten. Für diese Altauflagen werden in Sammlerkreisen wegen des »Knabensafts« Spitzenpreise geboten, da dieses Getränk angeblich jede Frau binnen weniger Stunden zu enormer sexueller Willfährigkeit gegenüber jederman zu verleiten imstande ist.