geheimganghinterderwand

ich erinnere daß dies eine meiner ersten und häufig wiederholten Geschichten war die ich meinem kleinen Bruder erzählte während wir in dem stockbett für zwei lagen, er unten. ich erzählte von einem geheimgang hinter der mit Raufaserpapete beklebten wand an der das bett mit der längsseite stand die ich des nachts öffnen würde und in die ich hineinkrieche und von den ungeheuren Abenteuern die hinter diesem gang lauerten, eine zauberwelt in der alles existierte. Und er glaubte mir jedes meiner Worte solange bis er eingeschlafen war und ich auf vorsichtige nachfrage, bist du noch wach keine Antwort mehr erhielt. tatsächlich diente die raufaserwand aber genau zwei Dingen, dem peniblen Abpiddeln nach und nach aller kleinen darin verborgenen Holzstückchen mit den Fingernägeln und das beschmieren der wand hinter dem Bettuch verborgen mit nasenpopel den ich hingebungsvoll aus meinen nasenlöchern herausbohrte. Selbst im Gymnasium wo ich bekannt war dafür mir mit einer hand den Kopf zu halten, den Ellbogen auf den Tisch gestützt oder irgendwie aber wohl doch offensichtlich mit den Fingern meine nasenhöhlen zu besuchen, gab es häufiger bemerkungen, wenn ich oben angekommen sei solle ich eine postkarte schrieben was regelmäßig zu lachern führte, oder ob denn mein Kopf wirklich so schwer sei, was ebenfalls amüsierte, aber das Mutter nie eine Bemerkung über die zweifellos irgendwann beim Bettenmachen entdeckte Nasenpopelsammlung an der wand machte, rechne ich ihr im nachhinein hoch an. Seltsam daß ich selbst nie auf die Idee kam sie hätte es entdecken müssen.