Ausschütten

"Und wie hoch ist die Ausschüttung
des Fonds im ersten Jahr, Herr
Dr. Lindenbacher?"

"Minus 135 Prozent, Herr
von Mottenbach..."

»Mettenbach...«

"Oh! Entschuldigen Sie, Herr von Mettenbach...
Also, wie gesagt: Minus 135 Prozent...."

"Aha...
Sagen Sie, Herr Dr. Lindenbacher,
ist das nicht recht wenig?"

"Ich befürchte, ich verstehe Sie nicht ganz,
Herr, äh, von Mettenbach, wie..."

"Nunja...
3,25 Prozent wäre ja noch O.K.
Selbst 1,25 Prozent könnte ich noch
mit meinem Gewissen vereinbaren....
Aber Minus 135....
Das ist ein starkes Stück!
Wissen Sie, meine Frau...
Nun, Sie können sich ja vorstellen...
Also, wenn die erfährt, dass ich unser
Geld dermaßen...
Dann würde sie...
Nun..."

»Aber Herr von Mattenbich, ich...«

»Mettenbach!«

»Wie?«

»Ich heiße Mettenbach!«

"Ja, selbstverständlich, Herr von Mettenbach!
Was habe ich denn gesagt?"

»Sie sagten: 'Mattenbich'«

»Was?«

»Mattenbich...«

»In der Tat ?«

»Ja.«

»Oh, das tut mir leid, Herr, äh.., Mettenbach...«

»Von!«

»Wie bitte?«

»Ich heiße von Mettenbach...«

»Ach?«

»Ja.«

"Nun, also..., was ich ursprünglich sagen wollte,
Herr, äh....also..., die minus 135 Prozent sind
ein sogenannter Verlustvortrag, den Sie
mit Ihren übrigen Renditen und den daraus
resultierenden Steuern verrechnen können.
Ihr persönlicher Steuersatz von derzeit, äh....
112 Prozent würde dann also auf minus 23 Prozent gesengt werden, so dass Ihnen der Staat
auf Ihr Vermögen von derzeit 124 Millionen
Euro eine Verzinsung von rund, äh...28,52 Millionen
garantiert. Natürlich alles aus Steuermitteln...
Hört sich das besser an?"

"Ja, sehr gut...
Aber sagen Sie, was passiert denn dann
mit den minus
135 Prozent?
Wer übernimmt das denn dann?"

"Ach, machen Sie sich da mal keine Sorgen...
Das zahlt die Versicherung.
Und die refinanziert sich dann natürlich über eine
kleine Anhebung der Versicherungsprämien
seitens ihrer Beitragszahler..."

»Oh, das hört sich aber sehr fair an...«

"Ja...
Äh..., sicher...
Sehr fair...
Herr, äh...
Möchten Sie noch eine
Krokanttrüffel, Herr, äh...
von Dingens, äh...."