Dummficktgut

ist eine uralte Wahrheit, die jeder bestätigt, der vergleichen kann.

Hm. Also bin ich entweder tierisch schlau - was ja nicht das Schlechteste ist - oder aber eine Wucht im Bett - was vermutlich sogar besser ist, in jedem Fall aber nicht zu verachten.
So. Und dadurch, dass ich zu dieser brillanten Schlussfolgerung fähig war, habe ich mich jetzt als eine laue Nummer geoutet.

Sex ist nur dann richtig geil, wenn er »versaut« ist. Das setzt voraus, daß mindestens einer der daran beteiligten als Person »versaut« ist. In einschlägigen Kontaktforen bezeichnen sich die Leute gegenseitig oder selbst als »versaut« - von »leicht« bis »total«. Einem intelligenten, gebildeten Menschen nun käme es wohl nie in den Sinn, sich selbst als »versaut« zu bezeichnen, und »versaute« Sachen zu machen. Im Gegenteil: man legt gerade heutezutage großen Wert darauf, daß es »gut« sein soll, was man tut. Ethisch vertretbar, mit der eigenen Menschenwürde sowie die des anderen (Sexpartners) vereinbar im Sinne der Grund- und Menschenrechte, des Diskriminierungsverbots usw. Bildungsfernen Schichten jedoch (den Ausdruck verdanke ich mcnep) sind solche ethisch-moralischen Skrupel fremd - hemmungslos versaut wie sie nunmal öfters sind.

Motorradfahren ist ethologisch untersucht, bis ins Detail - kein Wunder, es ist ein Hochleistungssport, der professionell betrieben wird. Ficken hingegen ist ein ziemlich großer, weisser Fleck auf dem Ethogramm des Menschen. Niemand untersucht »ficken«, obschon es eine wahnsinnig interessante Sache wäre. Man weiß vom Motorradfahren über die Interaktionen von verschiedenen Ebenen der Handlungssteuerung und Wahrnehmung, und den Möglichkeiten ihres bewußten Trainierens. Man nutzt das inzwischen für Perfektionstrainings. Perfektionstrainings fürs ficken gibt es dagegen leider nicht, obschon sie dort mindestens so dringend nötig sind, wie im Strassenverkehr.