Ich bin aus der „Lederhosengeneration“ der Vierziger und fünfziger Jahre. Gehörte meist zu den ersten im Frühling und zu den letzten im Herbst in kurzen Hosen. Meine Eltern fanden es gut. Als mein Vater die Stelle wechselte, mussten wir umziehen. Im neuen Wohnort gab es kein Gymnasium. Ich fuhr, um Fahrgeld zu sparen, 15 km mit dem Rad zur neuen Schule. Die Herbstferien waren schon vorbei und es gab den ersten Nachtfrost – ich trug als einer der letzten in meiner Klasse immer noch Lederhosen. Eines Tages sprach mich einer von den letzten Kurzhosen an: „Wollen wir wetten, wer am längsten durchhält?“ Wir wetteten um unser Taschengeld. Der erste Schnee blieb liegen. Dauerfrost. Ich gab auf, hatte die Wette verloren. Tags drauf klärte mich mein Banknachbar auf: „ Alex muss bis zu den Weihnachtsferien kurze Hosen trage. Er sagt als Strafe. Aber der wohnt nur zehn Minuten bis zur Schule entfernt..“ Das erzählte ich zu Hause meinen Eltern. Vater meinte: „Sei kein Feigling! Du kannst das auch aushalten!“. Dann fügte er hinzu: „Lade deinen Kumpel ein. Den will ich kennenlernen.“ Alex kam am nächsten Sonntag. „Eigentlich ist es keine Strafe. Für meinen Vater fängt der Winter am 21. Dezember an. Und ich will nicht der einzige sein, der frieren muss. Deshalb die Wette.“ Papa gefiel der Bengel. Alex hat Recht- zu zweit seit ihr stark. Vielleicht könnt ihr noch ein oder zwei Jungs überreden.“ Auch meine Mutter war einverstanden. Wir waren nun die „Winteridioten.“