>Info zum Stichwort Aufklärungswerkzeug | >diskutieren | >Permalink 
mcnep schrieb am 6.9. 2006 um 12:30:36 Uhr über

Aufklärungswerkzeug

»Schon seit langem haben sich zahlreiche Kinderbücher auf dem Markt etabliert, die kleinen Lesern zwischen 2 und 8 Jahren die Angst vor dem Arztbesuch nehmen wollen und zugleich erste Schritte zur gesundheitlichen Aufklärung im Vorschul– und Primarstufenalter leisten. Einen besonders avancierten Versuch startet nun der renommierte Pattloch–Verlag mit der bislang auf fünf Bände angelegten Reihe «Was machen die denn daWaren bisherige Sachbücher zumeist auf den Bereich der Pädiatrie und Allgemeinmedizin spezialisiert, wird hier erstmalig versucht, auch zum Teil tabubehaftete fachmedizinische Bereiche einem Lesepublikum im Kindergartenalter zu vermitteln und damit zugleich einen unverkrampften Blick auf die zuweilen geheimnisvolle Welt der Erwachsenen zu werfen. «Mami muss zum Frauenarzt» eröffnet die Reihe mit nachgerade fotorealistischen, niemals jedoch steril anmutenden Bildern von Inge Fröbel und einem behutsamen Text von Gerlinde Donsbach. Die fassliche Geschichte beginnt damit, dass die Mutter der etwa vierjährigen Tessa ihren Gynäkologen wegen einer Infektion mit Chlamydien, im Fortgang des Buches stets als 'die kleinen Besucher' bezeichnet, aufsucht. Tessa begleitet ihre Mutter und macht so erste Bekanntschaft mit Kürette und Spekulum, Biopsiezange und Dilatator; sie darf mit dem Untersuchungsstuhl fliegen und schaut der medizinisch-technischen Assistentin bei der Untersuchung eines Abstrichs zu. Ohne zu beschönigen, setzt dieses Bilderbuch Maßstäbe in der behutsamen Behandlung heikler Gesundheitsthemen und es bleibt genug Raum, um auch grundlegende Themenstellungen wie Menstruation und Schwangerschaft, Fortpflanzung, Abtreibung und Verhütung in einer Weise anzuschneiden, die für die avisierte Lesergruppe stets fasslich bleibt. Ebenso begrüßenswert ist der zweite Band der Reihe 'Onkel Pauls schlimmer Po' von Gisbert Meyer (Illustrationen) und Rolf Steiner (Text). Der dreijährige Timo ist in den Sommerferien bei seinem Onkel zu Besuch, der in zurückhaltender, aber klar auslotbarer Weise als in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebender Mann charakterisiert wird. Als er an Feigwarzen erkrankt, begleitet ihn der kleine Timo zum Proktologen und lernt dort neben allerlei medizinaltechnischem Spezialwissen auch vieles Wissenswertes zum Thema alternativer Lebensformen. Beide Bände sind unbedingt empfehlenswert und es bleibt abzuwarten, ob die angekündigten Folgebände 'Omas große Reise' (Hospiz), Lennard und das Haarwegzaubermonster (Onkologie) und 'Mama weint nicht mehr' (Psychiatrie) die hochgeschraubten Erwartungen erfüllen werden, die sich an diese ersten beiden begrüßenswerten Bände knüpfen


   User-Bewertung: /
Wenn Dir diese Ratschläge auf den Keks gehen dann ignoriere sie einfach.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »Aufklärungswerkzeug«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »Aufklärungswerkzeug« | Hilfe | Startseite 
0.0065 (0.0014, 0.0033) sek. –– 823583524