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Sie standen noch immer im Badezimmer, als sei es ein Grenzraum, den man nicht ungestraft verlässt. Der Spiegel hatte aufgehört zu beschlagen, doch die Klarheit kam zu spät.
Er griff nach dem Handtuch, reichte es ihr, fast feierlich.
„Du weißt“, sagte er, „dass man die Zeit nicht überholen kann, indem man stehen bleibt.“
Sie trocknete sich das Gesicht ab, langsam, als prüfe sie bei jeder Bewegung, ob sie noch dieselbe war.
„Und du weißt“, erwiderte sie, „dass man sich selbst verliert, wenn man immer nur ankommt.“
Im Flur lag ihre Jacke über der Stuhllehne, seine Schuhe standen ordentlich nebeneinander. Zwei Weisen, auf die Welt zu reagieren, hatten sich hier eingerichtet, ohne je wirklich zusammenzufinden.
„Er wartet“, sagte er.
„Alle warten immer“, antwortete sie. „Nur auf wen, das fragt kaum jemand.“
Er öffnete die Tür, ließ sie aber los, bevor sie ins Schloss fiel.
„Manchmal“, begann er, zögernd, „habe ich das Gefühl, dass ich dich nur begleite – aber nie erreiche.“
Sie blieb stehen.
„Und ich“, sagte sie leise, „dass ich nur erreicht werde, wenn ich mich verliere.“
Draußen rauschte die Stadt, gleichgültig und lebendig. Ein Taxi fuhr vorbei, ohne langsamer zu werden. Die Möglichkeit einer Entscheidung war da, schmal wie ein Spalt Licht.
Sie nahm ihre Jacke, zog sie an.
„Wir können gehen“, sagte sie. „Oder bleiben. Aber ich möchte, dass es diesmal dasselbe bedeutet.“
Er nickte. Nicht aus Gewissheit, sondern aus Mut.
„Dann lass uns gehen“, sagte er, „nicht um pünktlich zu sein, sondern um ehrlich.“
Sie traten hinaus. Die Tür fiel hinter ihnen ins Schloss – nicht laut, nicht endgültig.
Und für einen Augenblick, während sie nebeneinander die Stufen hinabgingen, schien es, als hätten sie etwas gefunden, das weder Chips noch Uhren, weder Angst noch Pflicht hieß:
einen gemeinsamen Schritt, unsicher, aber wahr.
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