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102 bewertungspunke ...
"Prof. Riemann: Zunächst mal: Alkohol ist ja auch ein Teil unserer Gesellschaft. Es gibt sehr viele Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken. Es hat ja nun nichts mit Abhängigkeit zu tun, wenn man täglich sein Bier trinkt oder ein Viertel Wein. Ich kann mich ja noch erinnern an meine Zivildienstzeit im Schwabinger Krankenhaus (in München), dort galten bis zu zwei Maß am Tag als unbedenklich (lacht!). Was die WHO heutzutage allerdings anders siehtaber nicht unterstützt. Da geht es schon mit einem Liter Bier los, was als schädlicher Gebrauch definiert wird.
schlafkampagne.de: Nun, was macht denn der Alkohol?
Prof. Riemann: Natürlich macht der Alkohol auch müde. Viele Schlafgestörte denken sich dann, na dann kann ich auch noch Einen trinken, dann kann ich gut einschlafen. Das funktioniert auch am Anfang! Was aber immer ein Problem ist: Die Wirkung läßt in der Nacht nach! Und selbst Leute, die ganz normal Alkohol im normalen Rahmenkonsumieren kommen dann zu uns in die Sprechstunde und sagen: ‚Ich habe Durchschlafstörungen‘.
schlafkampagne.de: Klingt nach Widerspruch...
Prof. Riemann: Nein. Der Alkohol macht immer, auch bei Gesunden, eine Art Entzugseffekt in der Nacht. Wenn die Wirkung nachläßt, nach vier bis fünf Stunden, gibt es eine Gegenreaktion. Alkohol macht eine Dämpfung im Gehirn und wirkt auf bestimmte Nervenbahnen und Botenstoffe. In dem Moment wo die Wirkung des Alkohols nachläßt kippt das ins Gegenteil um und ergibt eine Weckreaktion. Das macht beim jungen Menschen nicht so viel, weil der noch tief schläft, der merkt das nicht. Aber so ab Mitte vierzig schläft man nicht mehr so tief, da wird man dann wach davon. Und da kann man dann schon mal den Alkohol weglassen und kucken, ob der Schlaf dann besser wird. Also: Alkohol ist kein gutes Schlafmittel! Vor allem auch deswegen, weil sich der Körper daran gewöhnt. In der ersten Woche braucht man noch ein Bier, in der zweiten dann schon zwei, usw.
schlafkampagne.de: Kommen wir also zu den wirklich Alkoholkranken..."
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