|
zunächst einmal sieht er genau. Dann haucht er den Dingen Leben ein. Die gefaltete grüne Plastiktüte im Regal wird ein Fisch auf der Lauer. Der weiße Boden der weißen leeren Waschmittelflasche hinter dem Wäscheregal mit ihren beiden runden Ausstülpungen um auf dem Fließband gegriffen werden zu können kuckt dich als rundes Gesicht an, ein Rechteck einer silbrigen Einkaufstüte schaut hinter einem Kasten aus Holz hervor, es ist nichts außer eine zerknitterte glänzende Tüte deren hervorragende Flächen Licht wiederspiegeln und die tieferen Falten der Tüte liegen im Dunkel, aber als Rechteck und von weit weg gesehen sieht es aus wie ein Fenster in einen Urwald hinaus, wenn man scharfe Augen hat, die dunklen Flächen sichd die Wälder und die hellen hervorgehobenen Tütenteile sind das Licht das durch die Urwaldriesen scheint, die Sonne, man kann sich im Bette liegend auf ein Regal mit einer Tüte starrend also durchaus im Urwald wähnen bzw. in einer Hütte im Urwald mit der Aussicht auf ein Fenster nach draußen. Und grüne Fische können auch im Regal schwimmen. Die Dinge werden außergewöhnlich lebendig durch diese Art der Betrachtung und ein Zimmer so bunt wie ich noch nie ein Zimmer hatte ist eine Weide für die Augen, wohin sie auch blicken da ist nur Gemälde. Es ist nicht der Mangel an Gemälde um mich herum, nein, es ist der Mangel dieses Gemälde Außenstehenden darstellen zu können, es so zu kopieren, daß Andere es auch sehen können, daran mangelt es mir, nicht an der Fähigkeit aber Gemälde zu sehen. Und natürlich sind meine Farben Pinsel und Leinwände eine reine Katastrophe, meinen gesehenen Bildern nicht würdig.
|
