TanteBenno bei den Natursektierern macht Urlaub
Ohne zu überlegen fuhr ich meinen dunkelroten Fiat Bravo in die verkehrsberuhigte Zone. Ein kurzer Blick auf den Tacho zeigte mir, daß ich mehr als 15 km/h zu schnell fuhr, aber mein Termin war mir wichtiger als ein blöder Strafzettel. Ein paar Meter vor Ende der Straße sah ich den Polizeiwagen. Tatütata! Der Rohrstock liegt auf dem Tisch und zeigt auf mein Popöchen.
»Du Hurensohn! Ich bin ein echter Gangster und du kannst mir doch nicht den Popo versohlen. Sonst hole ich Baba, und der macht dich fertig. Aber sowas von krass fertig, Alter« »Halt's Maul, du Opfer!«
»Der junge Mann glaubt, er sei Statist in einer Theater-Vorführung«, lacht Sabine, die 35jährige Geschäftsführerin des Hotels, während das auschließlich weibliche Publikum gebannt verfolgt, wie die rassigen Indianerinnen den Gefangenen zu einem lasziven Tanz auffordern. Die gut gebauten halbnackten Körper der beiden Schwestern, die sich mit den wöchtentlichen Vorführungen im Hotel ihr Tourismus-Studium in der Hauptstadt finanzieren, glänzen im Scheinwerferlicht. »Ihre Vorfahren waren gefürchtete Kannibalen«, erklärt Sabine mir augenzwinkernd. »Natürlich gerne!« »Meist du das ernst?«
Schließlich war er nicht nachtragend und somit wurde es noch ein äußerst unterhaltsamer Abend an Bord. Leider hatten wir sehr wenig Zeit, kurz darauf bekam unser Schiff leider Schlagseite. So ein Eisberg kann einem wirklich den ganzen Abend vermiesen! Unser Motto, »Der Bäcker, wo der Rohrstock lacht!« ist neu, aber unsere Bäckerei gibt es schon seit mehr als 150 Jahren. Unartige Mädchen bekommen es mit mir zu tun, denn etwas Klapse hat noch nie jemandem geschadet.
Oft ging ich zum Klavierunterricht. Dort machte ich Musik. Die Lehrerin meinte: »Der Fliegendreck, das sind die Noten!« Doro war eine energische Frau. Nicht energisch genug, um doch einmal reitgepeitscht zu werden. »Das steht so in der Bibel!« sagte Oma Sheriff. Ich turne jeden Tag in der AWO-Gesundheitsgruppe Oelde. Dadurch gehen die Rohrstockstriemen weg.
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