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Ich war ja mal Wirtschaftsanwalt in der Provinz.Da ist man viel unterwegs - die Entscheider sitzen in Berlin, Frankfurt, München ... die Bahnverbindung ist Scheisse, also fährt man im Nobel-Hobel. Bei mir waren es 5er BMWs und n 280er SE.
Vor Dir das graue Asphalt-Band, endlos. Endlos das Blech vor Dir: die Armenautos, die von der linken Spur nicht runterwollen. Nur mit'm 280er SE war es besser - da flüchteten alle vor der Stahllawine, die sie im Rückspiegel auf sich zurasen sahen.
McDonalds, BurgerKing - die ständigen Futterplätze. Wo soll man sonst hin ? Man hat keine Zeit, man weiß, was man kriegt und kommt schnell hin und schnell wieder weg. Da sitzt man mit einem »Menue« und durch den Kopf schwirren Millionen und Paragraphen und die »Nokia-tune« schwebt über allem - man telefoniert pausenlos.
Oft muss man übernachten. Hilton, Mariott, BestWestern - die McDonalds und BurgerKings der Hotels. Alles atmet Desinfektion und wenn Du in die Laken kriechst, glaubst Du, von Sakrotan aufgefressen zu werden. Ich hatte immer ein Buch mit, meist von Arno Schmidt - ein Stück von zuhause, »Traumvorlagen« (derselbe).
Eine Zeitlang fuhr mich meine spätere Ehefrau - sie war damals arbeitslos. Einmal wachte ich auf, in den Beifahrersitz gekuschelt: »Hallooh Schatz, wir sind in A-Stadt und da drüben ist der Eingang zur B-GmbH, das sind Deine Mandanten ! Nimm den Koffer direkt hinter Dir !« Der Koffer daneben war für den nächsten Termin. Wenn sie fuhr, schlief ich oder telefonierte. Einmal wachte ich auf, weil wir im Stau standen und ich pissen musste. Ich schiffte an so 1 Betonteil - es war mir sowas von egal.
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