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Wer gibt Dir das Recht, so über mich zu urteilen?
Du weisst doch gar nichts von mir, verstehst mich nicht, kannst mein Handeln und Denken nicht nachvollziehen.
Doch Du hast mich nicht mal nach den Gründen gefragt, nein, Du verurteilst mich einfach, weil ich nicht in Deine heile Welt reinpasse, weil Dir durch meine Anwesenheit Deine sorgsam angefertigten Scheuklappen herunter gerissen werden, weil Du dann sehen musst, was Du sonst so erfolgreich verdrängen kannst, weil dafür in Deiner Welt kein Platz ist.
Ich stehe da, bin fassungslos, blicke in Dein Gesicht und sehe nur Kälte, ausgelöst durch mein Vertrauen zu Dir, weil ich in Dir einen Freund sah.
Ich habe an Dich geglaubt, habe Dir Dinge erzählt, von denen sonst nur wenige wissen.
Ich dachte, Du würdest mir zuhören, mir den Halt geben, nachdem ich so lange vergeblich suchte.
Doch stattdessen trittst Du nach mir, wirfst mich zu Boden und trampelst auf mir herum.
Und ich frage Dich, WER verdammt nochmal Dir das Recht gegeben hat, mich so zu verurteilen, mich wegzuwerfen wie ein Stück Dreck, nur weil Du Dir Deine eigene Angst nicht eingestehen kannst, weil Du vor Dir selbst davon läufst, weil Du nicht wissen willst, dass solche Dinge existieren?!?
Ich gebe zu, in einem Punkt bin ich nicht anders, ich fliehe auch vor mir selbst, doch ich gestehe mir das wenigstens ein, und hoffe, es irgendwann nicht mehr tun zu müssen.
Einst hoffte ich auch, Du würdest es sein, der mich zum Stehenbleiben bringt, der meinen Kopf herumdreht und mich zwingt, mir selbst in die Augen zu blicken.
Doch es kam anders, jetzt laufen wir beide vor mir weg.
Du hast nur den Vorteil, dass es für Dich möglich ist vor mir zu fliehen, und dass Du es schaffen wirst...
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