Prasselkuchen

Wie Zupfkuchen und Donauwellen gehört Prasselkuchen zu jenen Dingen, die ich nur aus der Produktion eines mir vertrauten Menschen oder einer Konditorei essen kann. Diese ganzen Kirchenbasar-Kuchen und Torten gegen Rassissmuss, die mir an Ständen angeboten werden, verschmähe ich kalten Blutes, auch wenn die greisen Perlhühner am Verkaufsstand noch so beiern - ich finde es ekelhaft, nicht erwärmte Speisen von unbekannten Amateurbäckerinnen zu kaufen.

Hmmm....
Was hat ganz besonders viel mit »Prasselkuchen« zu tun?
Mal überlegen:
- Herzog Prassel
- Bäcker
- Prasseljann
- Mimilu
- Headset
- Skat
- HOL MIR PRASSELKUCHEN!

Ja natürlich!Ich habe ihn erfunden.
Am 30.Oktober 1986, ich weiß es noch wie heute,habe ich einen Kuchen gebacken. Als ich ihn aus dem heißen Ofen zog, war mir klar, daß dieser Kuchen noch keinen Namen haben konnte.
In seiner Konsistenz einzigartig, konnte man die Zutaten wie, Korinthen, Nüsse, Kürbisklumpen und Oliven durch die hauchdünne ,kmusprig gebackene Kuchenhaut deutlich erkennen.
Als ich dieses wohlduftende Wunderwerk des Backens zum Auskühlen auf den Balkon stellte, schaute ich zufrieden auf,in den wolkenbehangenen Himmel und lächelte. Kaum hatte ich mich entspannt in meinem Ohrensessel zurückgelegt, vernahm ich schon die ersten Tropfen auf meinem Dachfenster nacheinander aufschlagen.Schnell wie der Wind schnappte ich mir den Kuchen und rettete ihn ins Innere. Was für ein Schock! Hefe und Korinthen waren förmlich explodiert und hatten die Oliven durch die Außenhaut getrieben und den gesammten Kuchen mit Prasseln übersät.