Tracht

Ne Tracht hab ich immer auf den nackten Arsch bekommen und zwar Prügel.Und damit sich das auch lohnt schön mit dem Rohrstock oder der Riemenpeitsche.Tat höllisch weh und war beschämend wenn ich nackt den Stock holen und meinen Arsch zur Bestrafung über der Sofalehne präsentieren mußte. Dann wurden die Schläge kräftig übergezogen so dass ich ein schönes Striemenmuster auf dem Hintern hatte die noch tagelang geschmerzt haben.

Einen Hinternvoll habe ich nie ohne Weinen überstanden. Vati wusste die Hinterbacken so gründlich auszuklatschen, dass kein Stück Ungezogenheit mehr übrig blieb. Alle Versuche den Hintern durch Zappeln, bedecken mit der Hand oder Betteln zu schützen blieben erfolglos. Da wurde der Arm festgehalten, die Beine festgeklemmt und die Tracht wurde fortgesetzt. Da ließ sich Vati durch nichts erweichen. »Entschuldigen kannst du dich, wenn wir fertig sind.« war die Standartantwort auf meine kläglichen Versuche, den Hinternvoll eher zu beenden.

»Tracht« geht zurück auf »tragen« und bedeutet einfach »Getragenes«. Das bezog sich nicht nur auf Kleidung, sondern auch auf die am Tisch aufgetragene Speise wurde in früheren Zeiten als »Tracht« bezeichnet. Eine »Tracht Prügel« sind somit aufgetragene oder servierte Prügel.

Die Analogie zwischen Mahlzeit und körperlicher Züchtigung zeigt sich auch in anderen Redewendungen wie »die Rute zu schmecken geben« oder »es gab mehr Schläge als Brot«.