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Müller hatte sich vorbereitet. Er wußte, was er zu sagen hatte. Er würde sich Kati sehr ernst, aber ohne jede Strafandrohung oder ähnliches zur Brust nehmen, erklären, daß sie beide Fehler gemacht hätten, und das beide nunmehr damit aufhören würden - niemand würde etwas erfahren. Die Gelegenheit für diese Aussprache kam, als seine Helga mit der jüngeren Tochter ein Versprechen einlöste. Für die erste zwei in Mathe würde sie mit ihrer Mutter in den Zoo gehen dürfen.
Müller rief seine vierzehnjährige Tochter Kati an den Esszimmertisch. Zuerst wollte sie nicht wissen, worum es überhaupt ginge und leugnete, bis Müller die Ausdrucke der Bilder vorlegte, die seine minderjährige Tochter mit der Webcam von sich gemacht, und im Internet verschickt hatte. Er wollte gerade zu seiner wohlvorbereiteten Rede ansetzen, als die Kati wortlos aufstand, und aus dem Zimmer rannte. Müller beschränkte sich zunächst darauf, ihr hinterher zu rufen, und an ihrer Zimmertür zu klopfen. Nach einer Weile wurde ihm aufgetan. Seine 14-jährige Tochter Kati deutete mit einem für Müller zunächst unverständlichen Grinsen auf ihren Schülerinnen-Schreibtisch. Dann verstand er: dort ausgebreitet lagen Ausdrucke von Müller's Sexfreundinnen in ebenso obszönen Posen. Besonders beschämend empfand Müller das Bild, daß ihn zeigte wie er sich von einer Frau zwei Finger in den Anus einführen lies. »Und das ist noch lange nicht alles, lieber Papa!« Müller hätte seine Tochter am liebsten geohrfeigt, doch schlagartig war ihm klar geworden, daß seine Kati ihn weitaus mehr in der Hand hatte, als er seine Tochter, die wirklich kein Kind mehr zu sein schien, so wie sie Müller jetzt entgegenhielt. »Soll ich's Mama zeigen?« drohte sie. Müller röchelte »Wir sitzen im selben Boot, Kati«. Er lies sich auf Kati's Schreibtischstuhl sinken, und bekam Tränen in die Augen.
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