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gats schrieb am 30.5. 2003 um 02:59:49 Uhr über

Schlaf

identifizieren. Keine Polizisten fahren in diesem
Gedicht herum und suchen nach einem Bruch. Eine Kuh liegt hier in diesem Gedicht nicht. Das Gedicht hier ist nicht gedankenlos. Das Gedicht hier Ist nicht

gedankenvoll. In dem Gedicht erscheint auch kein Sommertag. Es ist niemals Dienstag in diesem Gedicht, es gibt keinen Mittwoch in diesem Gedicht, es herrscht nicht Freitag in diesem Gedicht und kein Donnerstag

fehlt in dem Gedicht hier. Es ist nicht Montag,
Samstag und Sonntag in hier dem Gedicht. Das Gedicht hier ist nicht die Verneinung von Montag oder Donnerstag. Das Gedicht hört hier einfach auf.




Schlaf, Magritte

Ich gehe an Mauern entlang, ein Abendland:
»So'ne Scheißehaben Kinder an die Mauer gekritzelt. Ich sah verfaulte Bäume, am Fluß, ich sah, ich redete,
ich taumelte gegen Grünes, Blätter, schmale Formen, ganz leicht, war's besser in den Wind zu reden, gegen Bäume und Blätter,

leere Gänge in den Museen, wo die Bilder hängen,
Filzläuse im Schamhaar, Spotlight auf den Kommentator,

ein Renaissanceengel taucht in einer Allee auf, düster, in Brokat, und fickt sich selbst, Güterzüge rollen vorüber, über die Brücke, wo die Plakate hängen, treibendes Dunkel

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in Fetzen, Musikstücke. ich redete mit meiner Mutter, ich sagte: Mutter, komm raus aus dem Dunkel, der Ofen ist

kaputt, wo bist du? Der Krebs hat ihre Brust weggefressen. Sie redete nicht mehr. Die Küsse am lauwarmen Spülwasser abends, das Waschlappenwerfen, bist du noch immer dabei, mir

unterm Küchenlicht die Läuse vom Kopf zu suchen? Der
graue
Raum, durch den der Engel ging, füllte sich mit Tageslicht. Ich fiel hin, Straßenbahnen fuhren vo
1 rbei, glotzende
Gesichter. Ich zählte das Geld, es reichte ins Kino
zu gehen, zu träumen, wo ein Waschkessel gezeigt wurde,

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Kabel, bist du das, Engel? Der Kiff fliegt über die Hügel,

Gesträuch glühte, eine Kiesgrube, verlassen in dem weißen Mittagslicht, wo niemand war, selbst der Ort, am Abhang, schien

verlassen. Hier war der Süden. Gelber Lehm fiel von den

Rändern der Schuhe. Ich ging, unter den Markisenschatten, Kaugummi kauend, Hände zeigten weiter, runzelige Gestalten,

zwischen den Gebäuden. Die Balkone zerfielen , in der Luft schwebend, Gras wuchs, wucherte, Sperma tropfte
zwischen den
Fingern hinter den Bussen an der Mauer auf den Boden.
Stimmen

gingen über den Asphalt, Stimmen in Telefonboxen, Züge,
dampfend
vom Meer her kommend, am Mittag, lautlos. Ich schaute
über
die Stadt, Schuttgelände, wilder Schotter, Glas, mit Körpern

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