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Ich wachte auf und fühlte mich wie ein völlig anderer. Ich hatte genaue erinnerung an alles vorher, gestern, vorgestern, wie ich war. Ich hielt das nicht für möglich. So bin ich doch nicht. So kann ich gar nicht sein. Es ist alles ein großes Mißverständnis und ich bin ein Schauspieler. Die anderen müssen mich doch durchschauen. Aber sie, nein sie hatte es nicht verdient mich durchschauen zu müssen. Zu ihr war ich scheußlich gewesen. Und wieder begegnete sie mir freundlich. Ich vermutete etwas falsches daran. Aber es war nichts falsches an ihr. Sie war einfach gestrickt. Vielleicht. Das vermutete ich. Aber vielleicht war das gerade das was ich brauchte, was mir gut tat. Warum muß eine Beziehung kompliziert sein. Doch zurück zu dem Gefühl. Ich war wie neugeboren nachdem der Schmerz fort war. Ich konnte dieses neue Gefühl fast nicht wahrhaben, so war meine Welt nicht, ich bemerkte erst jetzt das es immer nur um Schmerz ging, ich hatte ihn ständig. Und nun war er weg und ich fühlte mich leer, so leer wie noch nie, ich wollte augenblicklich sterben, so allein kann doch kein Mensch sein.
Diese Brüder, alle haben sich berappelt, so würde sie sagen, sie, sie, sie, sie war auch ein Schmerzkind und ich habe sie nicht verstanden. Sie kam nach Hause und wollte nur zehn Minuten um anzukommen, Ruhe vor mir, nicht bedrängt werden, einmal ausschnaufen ohne angequatscht zu werden, und ich, ich überfalle sie mit meinen Nebensächlichkeiten des Tages, drängelnd, unvermittelt, verständnislos, ich kann Dir gar nicht sagen wie sehr ich mich dafür hasse. Dieses unfertige nörgelnde Kind das vielleicht, ich weis es nicht, noch immer in mir steckt.
Ich wachte also auf, las was ich gestern verfasst hatte und erschrak zutiefst. Es muß eine andere Person sein. Das kann nicht ich sein.
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