Nazihippie

wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt drüber lachen, daß randgruppen, subkulturen und per eigendefinitionem nicht an der bösen gesellschaft teilnehmende als allererstes einen strikten kleidungs-, verhaltens- und moralkodex für sich und ihresgleichen aufstellen, über dessen einhaltung sie spießigstmöglich und strengst wachen. von alternativer, offennr oder gar toleranter lebenseinstellung keine spur mehr, und wie grade bei den hippies die liebe für alles verstanden wird, ist mir extrem schleierhaft...

Widerliche Menschen, bilden oft mit den furchtbaren Ökonazis eine beträchtliche Schnittmenge, und lesen gerne bunt eingebundene Büchlein mit indische Weisheiten parallel zu Horst Mahler. Mögen unterdrückte Völker, daß heißt, nur wenn diese exotisch sind, und skurrile Gebräuche pflegen. Meinen daß das Tragen von Lederhosen eins-A-ökologisch-klasse wäre, und essen auch gerne Schnitzel (von happy-Schweinen versteht sich, denen der Bauer noch persönlich die Kehle durchschneidet). Lesen auch gerne mal im Martin Walser, der schreibt ja den deutschen Spießbürger so herrlich an die Wand.

Hermann Hesse und Heil Hitler haben nicht nur das doppel-H gemein. Nazihippies werden das aber nie verstehen.

In Kiel sind das die Blücherplatz-Menschen, die Ihre Kinder Jonas und Johanna nennen. Sie sind jung oder sehen so aus, sind im sterilen Alternativ-Look gekleidet und unheimlich emotional drauf, du, bewegen sich jedoch ausschließlich in der Klasse der Leistungs-Eliten und sind extrem standesbewusst. Ich verabscheue diese Menschen zutiefst und wünsche ihnen Pickel, Haarausfall und Börsen-Crashs.