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Als wir gestern, Mittwoch, zu Hause angekommen waren, um sogleich unseren Einkauf: Sneakers von Puma und ein wunderbares weißes Hemd aus einem Second Hand Shop vorzuführen, empfing uns Gerda mit einem etwas kühlen Blick. Dafür sei jetzt keine Zeit, denn wieder einmal ist Empfang angesagt, ob wir das denn ganz vergessen hätten, und der Salon müsse noch hergerichtet werden, und das Buffet müsse sie wohl dieses Mal ganz allein vorbereiten.
Wie wir, Adrian und ich, uns da verlegen anschauten, dann aber sogleich begannen, Stühle, an die 50 sind es immer, aus unserem Zimmer in den Salon zu tragen und dort Reihe für Reihe aufzustellen. Auch hörten wir Herrn Purpur in seinem Zimmer rumoren, indem dieser Herr vermutlich der Vortragende sein wird wie fast immer, überhaupt war er tags zuvor eingetroffen bereits, auch das hätte doch ein deutlicher Hinweis auf einen bevorstehenden Mittwochs-Salon sein müssen.
Indes, Adrian dachte immerzu an das feierliche Ereignis am Freitag, die Beerdigung seiner Tante Bianca nämlich, und an eine schöne und angemessene Bekleidung, und ich wiederum hatte, wie immer und eigentlich viel zu sehr, Auge und Ohr nur für Adrian, meinen Donnerstagsbuben.
Im Salon war auch das Rednerpult an Ort und Stelle gerückt bereits, an der Wand war ein Poster befestigt aus der St. Petersburger Eremitage, darstellend Rembrandts Opferung Isaaks durch seinen Vater Abraham.
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