Jeden Tag gehe ich in den Park, mit meinem Hund. Jeden Tag treffe ich Leute dort. Die Park-Typen eben - wie Stammgäste in einer Kneipe verhalten sie sich. Sie gehen ein paar hundert Meter miteinander, reden über dies und das, meist recht belangloses ... doch man freut sich immer wieder über diese Begegnungen. Schwatzbekanntschaften, erst recht ergiebig, wenn es sich um Hundehalter handelt, pflanzen sich fort. Die Hunde sind Rassetiere erster Güte, Mischlinge, Promenadenmischungen, Köter, Töhlen, Schäferhunde. Die Hundehalter: es sind Jungs, keine sechzehn Jahre alt, mit denen man Kippen tauscht, Rentern, hoch auf die Achzig zu, knackige Krankenschwestern, im Sommer größtenteils nackt, dürrgetrunktene Assis, die aber ihren Hund lieben und gut versorgen, Doktoren der Philosophie, die am Theater Dramaturg sind, Karate-Asse und Schmerbäuchige Kurzbeinige, Alte Damen, junge Schwule und arbeitslose Schäfer. Einfach alle, die die Welt so zu bieten hat. Ein paar Runden gehen, zwei Zigarretten auf der Bank, drei auf der Liegewiese rauchend, einander in die Augen sehend, lachend, träumend, zweifelnd. Alles Menschen, die die Zeit ein wenig langsamer gehen lassen wollen, für den Spaziergang, die halbe Stunde, die zweit Stunden, manchmal drei Stunden oder - an guten Tagen, mal einen ganzen Nachmittag im Park.
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