Abba

Man muß die richtig schlechten und nicht auf den Greatest Hits gesammelten Titel von denen hören, die Füllsel auf Alben wie 'Souper Trouper', etwa die gnadenlos schwache Ranschmeiße an die damals aufkommende NewWave–Bewegung 'On and on and on' um zu begreifen, daß die AlQaida mindestens zwanzig Jahre zu spät gekommen ist.

Sie werden wieder zusammen auftreten - wenn auch erst am jüngsten Tag: Meteore regnen dann vom pechschwarzen Himmel und jagen heulend durch die Nacht. Die Erde bebt, und Ströme aus glühender Lava wälzen sich durch Risse und Spalten, so tief und so breit wie der Grand Canyon. Gewaltige Stürme peitschen die kochenden Ozeane, Blitze zucken, Donner grollt, und das Himmelsgewölbe hallt davon wieder wie eine düstere Glocke. Schreiende Menschen rennen in blinder Panik ziellos durcheinander...

...und vor dem Rathaus in Stockholm stehen vier Gestalten in unglaublichen, wallenden und glitzernden Kostümen. Sie schauen sich vielsagend an. Benny bleckt die Zähne zu einem strahlenden Lächeln und Björn gibt den Takt vor: eins, zwo, drei, vier: Dancing Queen..!

Was ABBA angeht, bin ich immer etwas zwiegespalten. Einerseits haucht mir mein kleiner Jakobiner im Ohr zu, daß es sich hierbei um niedrigste Unterhaltungsmusik handelt, geglättet, konstruiert, einem breiten Massengeschmack um das Maul geschmiert, andererseits verbindet sich die Zeit meines Erwachens, die Erinnerungen an Klammerbluesparties, Faltenröcke und Gruppenwichsereien auf den Partyklos mit dieser Musik, und bei der Dichotomie Kopf/Bauch habe ich zähneknirschend noch immer dem Bauch den Vortritt gelassen.

Der Bruder meiner Freundin war der totale Abba-Fan. Heute ist er Architekt - ob er sich wohl noch daran erinnert? Jedenfalls hatte er dieses riesige Poster über'm Bett hängen - überlebensgroß, sage ich nur... abartig!