In meiner Interpretation ein Nazi der etwa zwischen 1870 und 1925 geborenen Generationen.
Direkt wirksam waren diese Altnazis in der 'alten' BRD ungebrochen weiter bis etwa 1965, danach ließ ihr Einfluss peu à peu nach.

Was heißt: die gesamte BRD - Gesellschaft war nach 1945 noch 20 Jahre lang nach innen auf allen Ebenen, bis zum Bundesverfassungsgericht hin, eine einzige von nazistischen Vorstellungen durchtränkte Seilschaft.
Das lässt sich heute kaum mehr vorstellen - am ehesten vielleicht noch von DDR - erfahrenen Deutschen erahnen.

Nicht nur was die sog. »Deutschen Sekundärtugenden« (Ordnung, Sauberkeit, Pünktlichkeit usw.) betrifft, haben die meisten ihre (Zwangs -) Vorstellungen jedoch mindestens noch an die Generation ihrer Kinder weiter gegeben. (Diese Untugenden, soweit sie als Ideologie Anspruch auf Allgemein - und Alleingültigkeit erheben, stammen ja auch nicht erst aus der Nazizeit.) Aber es gab auch nach 1945 noch Schlimmeres. Wenig davon ist bisher literarisch verarbeitet - es ging angeblich ja allen damals in der BRD so gut (was natürlich auch nicht stimmt), aber dieser damals verordnete, gebetsmühlenartig eingepaukte Eindruck übertönt noch die eigenen Erfahrungen.
Und wer die letzten Kriegsjahre als Zivilist erlebt und überlebt hatte, war auch tatsächlich erstmal vom Frieden positiv überwältigt.
Das ist ja die einzige GROSSE Leistung der BRD, seit 60 Jahren nicht eigen-aktiv Krieg geführt zu haben.

In der zähen, gewalttätigen Klebrigkeit der offenbar zum großen Teil in den 50er - und 60er - Jahren aufgewachsenen und entsprechend geprägten Lederhosen - Texter hier im Blaster steckt symptomatisch viel von der Unfreiheit und Gewalttätigkeit der Zeit zwischen 1950 und 1970.

(Auch der Schreiber [* 1948] dieses Text's hat immer noch massiv mit den Spätfolgen der damaligen Prägungen zu tun; man dürfte's dem Zorn in diesen Zeilen anmerken.)