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Truppen in der Nähe, kam genau 25 Sekunden zu spät. - Es waren die ersten
Kriegstoten der kanadischen Streitkräfte seit dem Koreakrieg.
Fünf Monate später legte eine gemischte US-kanadische Kommission ihren
Untersuchungsbericht vor. Daraufhin erhob die US Air Force gegen Umbach
und Schmidt Anklage wegen fahrlässiger Tötung und gefährlicher
Körperverletzung. Zugleich wurden beiden Piloten Verstöße gegen die Regeln
für den Waffeneinsatz vorgeworfen, die sogenannten „rules of engagement".
Mindestens dieser letzte Punkt überrascht. Denn Einzelheiten dieser
Einsatzregeln sind bei den amerikanischen Streitkräften zwar ein gut gehütetes
Geheimnis. Jedoch lässt das Protokoll einer Pressekonferenz des Pentagons
vom 21. Dezember 2001 auf wesentliche Inhalte schließen. Am Tag zuvor
hatte ein C-130 „Gunship", ein sogenanntes Schlachtflugzeug, etwa 60
Stammesälteste, die in 12 zivilen Autos auf der Fahrt zur Einsetzung der
Regierung Karzai in Kabul waren, regelrecht exekutiert. Rumsfeld hatte
zunächst behauptet, es habe sich um hohe Führer der Al Qaida oder Taliban
gehandelt. Auf die Frage, welche „rules of engagement" denn für derartige
Einsätze gälten, sagte der Pentagonchef: „[Our rules] are aggressive, they are
appropriate, and they have our forces leaning forward, not back." Unsere
Regeln sind aggressiv und angemessen. Sie bringen unsere Soldaten ran an
den Feind.
Am 13. Januar wurde den angeklagten Offizieren und ihren Verteidigern
Gelegenheit gegeben, sich in einem Vorverfahren zur Anklage zu äußern. Dem
Pentagon wurde inzwischen klar, dass dieses Vorgehen brisant war. Denn nur
einen Tag nach Beginn des Verfahrens sah sich Generalmajor Daniel Leaf
genötigt, in einer Presseerklärung der US-Luftwaffe zu erläutern, dass bei
langdauernden Flügen Einsatzpiloten der Luftstreitkräfte routinemäßig die
Einnahme von Amphetaminen (sogenannten „go pills") verordnet wird. Das sei
nach aller Erfahrung ungefährlich, negative Folgen seien bislang nicht bekannt
geworden und vor dem ersten Einsatz im Flug würden die individuellen
Wirkungen der Pille am Boden unter ärztlicher Kontrolle überprüft. Im übrigen
würde natürlich kein Pilot gezwungen, die Pillen einzunehmen. Die anregende
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