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voice recorder schrieb am 7.1. 2003 um 04:47:30 Uhr über

PhotovoltaikBoom




Solarboom boomt nicht mehr

Im abgelaufenen Jahr wurden nur noch halb so viele
Anlagen installiert wie im
Jahr davor. Unternehmensverband fordert zügigen
Zuständigkeitswechsel

BERLIN taz "Solaranlagen preisgünstig wie
nie zuvor", heißt die aktuelle Meldung des
Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft UVS.
Glaubt man dem alten kapitalistischen Gesetz
von Angebot und Nachfrage, ist das durchaus
verständlich: Im abgelaufenen Jahr ist die
Nachfrage regelrecht eingebrochen. Mit rund
65.000 neuen Solaranlagen wurden nur noch halb
so viele installiert wie noch im Jahr zuvor.

"Bei der gesamtkulturellen Lage wäre es ein
Wunder gewesen, wenn sich die Solarwirtschaft
vom Abwärtssog hätte abkoppeln können", sagt
Carsten Köring, Geschäftsführer des
Unternehmensverbandes. Solartechnische
Investitionen seien nun einmal
Zusatzinvestitionen, die in wirtschaftlich
komplizierten Zeiten zuerst gestrichen würden.
Dazu kam der durchaus nicht sichere Ausgang
der Bundestagswahl. "Nach den Wahlen konnten
wir einen deutlichen Anstieg verzeichnen", so
Körnig zu den Verkaufszahlen. Das zur
Disposition gestandene rot-grüne
Energie-Einspeise-Gesetz garantiert Betreibern
eine Vergütung von 48,11 Cent je ins Netz
eingespeister Kilowattstunde.

Allerdings, so Körnig, müsse man den Markt im
abgelaufenen Jahr differenziert betrachten: "Bei
der Photovoltaik gab es mit rund 90 Megawatt
installierter Leistung immerhin ein Plus von 10
Prozent, bei der Solarthermie dagegen ein
kräftiges Minus." Für den Unternehmensverband
ist klar, woran das liegt: an
Exwirtschaftsminister Werner Müller. Der hatte
im Sommer 2001 handstreichartig die
Förderprogramme gestrichen. Zwar musste
Müller auf Druck der Regierungsfraktionen im
Herbst diesen Schritt rückgängig machen.
"Trotzdem sorgte das für eine extreme
Unsicherheit", so Körnig. Ärgerlich sei deshalb,
dass die beschlossene Übertragung der
Zuständigkeit für Solarthermie vom
Wirtschaftsministerium ins
Bundesumweltministerium immer noch nicht
vollzogen sei. Körnig: "Der Solarthermie geht es
schlecht und sie hat nicht einmal einen
Ansprechpartner in der Politik." Etliche der
klein- und mittelständischen Firmen seien
existenzbedroht. Entsprechenden Druck müssten
deshalb jetzt die Grünen machen.

Nach Erhebung des UVS nutzen in Deutschland
jetzt mehr als 500.000 Eigenheimbesitzer
Solarenergie zur Strom- oder Wärmegewinnung,
um sich vor steigenden Energiepreisen zu
schützen. Für 2003 erwartet der Verband einen
deutlichen Anstieg der Nachfrage, "unter
anderem auf Grund des zum Jahresende
auslaufenden
100.000-Dächer-Solarstromprogrammes".
Allerdings reiche dies nicht aus, um die
Investitionen der Branche rentabel zu machen.
Nach einer Studie des Instituts für ökologische
Wirtschaftsforschung hat die Branche in den
Jahren 1998 bis 2004 Investitionen von über
einer Milliarde Euro eingestellt, wovon der
Großteil bereits getätigt wurde. "Wichtig ist
deshalb jetzt, sich durch verstärkten Export ein
zweites Standbein aufzubauen", sagt Körnig. Die
Japaner schlafen ja schließlich auch nicht.
"NICK REIMER

www.solarwirtschaft.de


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