>Info zum Stichwort PhotovoltaikBoom | >diskutieren | >Permalink 
netzwerk-solarwerbung schrieb am 20.5. 2002 um 20:11:12 Uhr über

PhotovoltaikBoom

[sfv-rundmail] 20.05.02 Antworten auf Zweifel an der Energiewende


Sehr geehrte Umweltfreunde,

auf unsere [sfv-rundmail] vom 14.05.02 zum Thema "Zweifel an der
Energiewende?" bekamen wir neben vielen zustimmenden nur eine einzige
ablehnende Zuschrift. Sie stammt von einem Ingenieur der Elektrotechnik. Ich
habe sie weiter unten vollständig wiedergegeben, denn es finden sich dort
viele typische Argumente der Stromwirtschaft, auf die ich am Ende der
Zuschrift gerne kritisch eingehen will.

Vorab aber noch zwei Anmerkungen zu der ursprünglichen Mail. Ich bin
mehrfach gefragt worden, ob Leser diese Mail - die offenbar vielen aus der
Seele spricht - weitergeben dürfen. Natürlich dürfen Sie das; ich freue mich
sogar darüber! Allerdings enthielt die Rundmail vom 14.05. eine
Fehlinformation (nicht das Perpetuum Mobile 2. Art, sondern das Perpetuum
Mobile 1. Art waren gemeint) sowie einige ungeschickte Formulierungen. Ich
habe deshalb die Rundmail noch einmal völlig neu überarbeitet und in der
Form eines offenen Briefs ins Internet gestellt.
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/brief100.htm Bitte verwenden Sie zur
Weitergabe diese neuere Version.

Doch nun möchte ich Ihnen die ablehnende Zuschrift des Elektroingenieurs zur
Kenntnis geben:

----------------------------------------------------

Sehr geehrter Herr von Fabeck,
wie Sie wissen, gehöre auch ich zu den Zweiflern einer sog. Energiewende,
natürlich technisch begründet. Nach Punkt 6 des Folgenden sehe ich aber
Solar/Wind etc. nach wie vor als nützlich an.

Wind-/Solarenergie an Stelle von KKW?

1. Die Einspeisung dieser Alternativ-Energie funktioniert bis heute (in
beschränktem Mass) nur, weil im Notfall ein vorhandenes Festnetz die
Gesamtenergie liefern kann und weil dieses Verbundnetz die ganzen
Regelaufgaben übernimmt. Die beiden und auch weitere Alternativenergien sind
also nur »Trittbrettfahrer« beim Verbundnetz!
Deshalb stellt sich die Frage, ob es richtig ist, wenn solche
Alternativ-Anlagen über normale Steuergelder subventioniert werden und dass
für die Überschüsse Geld bezahlt wird ohne Abzüge für die Regelung des
Festnetzes.

2. Weil in jedem Moment soviel Strom produziert werden muss wie verbraucht
wird, diktieren die Verbraucher die zu produzierende Strommenge. Ist diese
zu klein, droht ein Netzzusammenbruch à la Kalifornien! Die
Alternativ-Anlagen können nur so viel hergeben, wie sie in jedem Moment
erzeugen können, das sind unsichere Werte mit welchen nicht gerechnet werden
darf. Infolge dieser Tatsache werden zusätzlich zu den unsicheren
Alternativ-Quellen sichere Quellen mit derselben Leistung benötigt, was eine
Verdoppelung der Anlagekosten bedeutet!

3. Liegt der Preis der Alternativ-kWh höher als bei der Kernenergie. Ein
tiefer Preis ist aber sehr wichtig, wenn wir den CO2-Ausstoss reduzieren
wollen, und das müssen wir ohne Widersprüche tun!

4. Benötigen die Erweiterungen in Richtung alternative Energien auch mehr
neue Verteil-Infrastrukturen als wenn wir bei den Kernkraftwerken bleiben
würden. Statt die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit den zugehörigen
Kosten zu verzetteln, sollten wir in Europa gemeinsam einen neuen Reaktor
entwickeln und bauen und dann damit alle thermischen Kraftwerke mit Kohle,
Öl oder Erdgas ersetzen! So hätten wir dann langfristig eine sichere,
preisgünstige, genügende und saubere Versorgung mit Elektroenergie und
könnten uns auf die Reinhaltung der Luft und des Wassers konzentrieren!

5. Es ist heute noch nicht klar, bis zu welchem Prozentsatz man in einem
Verbundnetz mit unsicherer Alternativenergie gehen könnte, ohne Risiko für
einen Zusammenbruch. Mit einem Computer-Simulationsprogramm liessen sich
Netze berechnen, sodass die Grenzen vorher abgesteckt werden könnten.

6 Solar- oder Windenergie (3. welttauglich) könnte in der 3. Welt für
Wasser-Förder-Anlagen eingesetzt werden, dafür habe ich z.B. einen
Entwicklungsplan entworfen. Früher oder später wird die Menschheit gezwungen
sein, die riesigen Wüstengebiete urbar zu machen! Hier liegen die wahren
Aufgaben unserer Generationen und nicht im gegenseitigen Köpfe-Einschlagen
in unsinnigen Kriegen!

---------------------------------------------------------------
Soweit die ablehnende Zuschrift des Elektroingenieurs.

Lassen Sie mich nun auf die einzelnen Aussagen eingehen.

1. Die Einspeisung dieser Alternativ-Energie
funktioniert bis heute (in beschränktem Mass)
nur, weil im Notfall ein vorhandenes Festnetz
die Gesamtenergie liefern kann und weil
dieses Verbundnetz die ganzen Regelaufgaben
übernimmt. Die beiden und auch weitere
Alternativenergien sind also nur
»Trittbrettfahrer« beim Verbundnetz!

Hier überrascht zunächst einmal, dass wir in einer TECHNISCHEN Stellungnahme
eine MORALISCHE Bewertung von Solar- und Windendenergie finden.
»Trittbrettfahrer« ist ein Ausdruck vorwurfsvoller moralischer Entrüstung.
Die Entrüstung wird mit der Tatsache begründet, dass Sonnen- und Windenergie
das bereits existierende Stromnetz und seine Regelungsfähigkeiten sozusagen
ohne Erlaubnis mitbenutzen. Doch was ist daran eigentlich moralisch so
verwerflich?

Wer das Stromnetz als eine geniale technische Einrichtung zur
Stromversorgung von Stromkunden begreift, kann die hier geäußerte Empörung
nicht nachvollziehen. Er versteht nicht, warum nicht auch der Strom aus
Sonnen- und Windenergie mit dem Stromnetz geregelt und zum Kunden befördert
werden sollte.

Wer allerdings das Stromnetz als eine pfiffige Geschäftsidee der
Kernkraftwerks-Betreiber begreift, die damit das Ziel verfolgen, die in
ihren Kernkraftwerken erzeugten riesigen Strommengen gewinnbringend an
Millionen von Kunden zu verkaufen, der kann schon sauer auf den »Missbrauch«
dieser Geschäftsidee durch die unerbetene »Konkurrenz« reagieren.
Es kommt hier einfach auf den Standpunkt an. Immerhin sollte der
Kernkraftwerks-Betreiber seine Empörung aber doch noch einmal überdenken. Er
hat das öffentliche Netz ja auch nicht selber erfunden, sondern es von den
Kohle- und Wasserkraftwerksbetreibern (als »Trittbrettfahrer«?) übernommen.


Deshalb stellt sich die Frage,
ob es richtig ist, wenn solche
Alternativ-Anlagen über normale
Steuergelder subventioniert
werden und dass für die
Überschüsse Geld bezahlt wird
ohne Abzüge für die Regelung
des Festnetzes.

Hier liegt offenbar ein Missverständnis vor. Selbstverständlich müssen
»solche Alternativ-Anlagen« nicht über Steuergelder subventioniert werden,
sondern die Kosten für den von ihnen gelieferten Strom müssen von den
Stromverbraucher gleichmäßig getragen werden, wie dies im
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bis zur Stromhändler-Ebene bereits
vorgesehen ist. Auch die Kosten für die Regelung des Festnetzes werden ja
schon immer von den Stromverbrauchern bezahlt, und dabei soll es weiterhin
bleiben.


2. Weil in jedem Moment soviel Strom
produziert werden muss wie verbraucht
wird, diktieren die Verbraucher die
zu produzierende Strommenge. Ist diese
zu klein, droht ein Netzzusammenbruch
à la Kalifornien!

Es ist richtig, dass die Spannung im Netz zusammenbricht, wenn die
Verbraucher versuchen, mehr elektrische Energie zu entnehmen, als
gleichzeitig erzeugt wird. Diese Tatsache ist so alt wie die
Stromwirtschaft. Aus diesem Grund gibt es in jedem Stromnetz ein abgestuftes
System von Regelungsmöglichkeiten, angefangen von der Momentanreserve über
Speicherkraftwerke und andere Spitzenlastkraftwerke bis hin zu den
Mittellastkraftwerken, die am Tag ein- und in der Nacht ausgeschaltet werden.
Ein entsprechendes System lässt sich auch auf Basis der Erneuerbaren
Energien aufbauen. Hier kommt der von uns geforderte Energiemix aus Sonne,
Wind, Biomasse und Wasserkraft zum Tragen, wobei den Kraftwerken auf Biogas-
und Biomassebasis besondere Bedeutung zukommt, da diese bei Bedarf
zugeschaltet oder abgeschaltet werden können.
Kernkraftwerke sind für solche Regelungsaufgaben übrigens nicht geeignet,
weil eine Leistungsregelung dort aus technischen Gründen problematisch und
nur für den Notfall vorgesehen ist. Kernkraftwerke werden deshalb im
Dauerbetrieb (Grundlast) betrieben. Wenn ihr Strom nicht benötigt wird, muss
er mehr oder weniger sinnvoll »vernichtet« werden. In Belgien, einem Land
mit hohem Kernkraftanteil werden z.B. nachts sämtliche Autobahnen taghell
beleuchtet.


Die Alternativ-Anlagen können nur so
viel hergeben, wie sie in jedem Moment
erzeugen können, das sind unsichere
Werte, mit welchen nicht gerechnet werden
darf.

Die Behauptung, dass die Stromlieferungen aus Sonne und Wind unsicher seien
und dass mit ihnen deshalb nicht gerechnet werden dürfe, versimpelt die zu
lösende Aufgabe bis zur Unkenntlichkeit. Tatsächlich liefern die Anlagen
zwar unterschiedliche Energiemengen je nach Wetter und Tageszeit. Doch die
Lieferung lässt sich mit Hilfe von kleinräumigen Wettervorhersagen immer
genauer und langfristiger vorhersagen. Das Problem wird auch dadurch weiter
gemildert, dass nur selten in ganz Europa das selbe Wetter herrscht. Die
Aufgabe des Ingenieurs wäre es, dieses täglich, stündlich und örtlich
wechselnde Angebot mit größtmöglichem Effekt zur Versorgung aller
Stromkunden zu nutzen, z.B. es durch eine Kombination mit den Techniken der
Biomasse-Nutzung und mit Speichertechniken dem Kundenbedarf anzupassen. Auch
ist es ja durchaus denkbar, in den Stunden erhöhten Stromangebots die
Strompreise zu verringern und sie zu Zeiten der Knappheit zu erhöhen. Eine
Beeinflussung der Verbraucher über den Strompreis ist im Stromhandel
zwischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen und Großkunden ja schon seit
langem üblich; man denke an die unterschiedlichen Tarife zur Tages- und zur
Nachtzeit.

Die Nutzung des Angebots an erneuerbaren Energien aber schlankweg mit dem
Hinweis abzulehnen, es ließe sich nicht rechnen und sei deshalb nicht
nutzbar, zeugt von nachlassender Ingenieurs-Kreativität oder aber von nicht
eingestandener wirtschaftlicher Ablehnung.



Infolge dieser Tatsache werden zusätzlich
zu den unsicheren Alternativ-Quellen
sichere Quellen mit derselben Leistung
benötigt, was eine Verdoppelung der
Anlagekosten bedeutet!


Sollen also mit jedem neu aufgestellten Windpark ein weiteres Kohlekraftwerk
gleicher Leistung errichtet werden? Das ist wahrscheinlich nicht gemeint.
Gemeint ist hier wahrscheinlich, dass der Bau eines oder mehrerer Windparks
nicht die Stillegung von Kohlekraftwerken gleicher Leistung erlaubt. Aber
das beabsichtigt ja auch niemand! Kohlekraftwerke sollen nicht
ausschließlich durch Windanlagen oder Solarstromanlagen ersetzt werden.
Vorgesehen ist vielmehr ein Mix aus allen erneuerbaren Energien, Sonne,
Wind, Wasserkraft und Biomasse, Es müssen insbesondere genügend Kraftwerke
auf Biomassebasis zur Verfügung stehen, und ihre Bevorratung mit Kraftstoff
muss ausreichen, notfalls einige Tage ohne Wind und Sonnenschein zu überbrücken.


3. Liegt der Preis der Alternativ-kWh
höher als bei der Kernenergie. Ein tiefer
Preis ist aber sehr wichtig, wenn wir den
CO2-Ausstoss reduzieren wollen, und das
müssen wir ohne Widersprüche tun!


Gemeint sind hier wohl Widersprüche der Kunden, die nur solchen Strom
akzeptieren, der billig ist. Es wird hier allerdings übersehen, dass es auch
viele Kunden gibt, welche die Kernenergie aus anderen Gründen ablehnen.

Zum reinen Preis-Argument ließe sich noch Folgendes ausführen: Die
Alternativ-Kilowattstunden kosten in der Tat mehr als Kilowattstunden aus
Kernenergie. Doch ist dies die Folge staatlicher Eingriffe. Wenn die fast
völlige gesetzliche Freistellung der Kernenergie von der
Haftpflichtversicherung wegfallen würde, und die Kernkraftwerke nach den
gleichen Haftpflichtbedingungen wie Kraftfahrzeuge versichert werden
müssten, dann würde der Strom aus Kernkraft über 1,75 EUR/kWh kosten und
wäre damit etwa doppelt so teurer wie Strom aus Solarenergie und zwanzig mal
so teuer wie Strom aus Windenergie.

In der Sache schließlich ist ein langsam aber beharrlich steigender
Strompreis sogar erwünscht, weil er dazu führt, dass die Industrie mehr
stromsparende Techniken entwickelt, sodass auf Dauer der Stromverbrauch
deutlich abnimmt, wodurch wiederum die Einführung einer Stromversorgung auf
Basis der Erneuerbaren Energien weiter erleichtert wird.


4. Benötigen die Erweiterungen in Richtung
alternative Energien auch mehr neue
Verteil-Infrastrukturen als wenn wir bei
den Kernkraftwerken bleiben würden.


Gemeint ist die Netzanbindung der dezentralen Anlagen. Von jedem Windpark
muss eine Leitung bis zum nächsten erreichbaren Mittel- oder
Hochspannungsnetz verlegt werden. Das gehört zu den Kosten des Ausbaus der
erneuerbaren Energien.


Statt die Forschungs- und Entwicklungs-
arbeiten mit den zugehörigen Kosten zu
verzetteln, sollten wir in Europa
gemeinsam einen neuen Reaktor entwickeln
und bauen und dann damit alle thermischen
Kraftwerke mit Kohle, Öl oder Erdgas
ersetzen! So hätten wir dann langfristig
eine sichere, preisgünstige, genügende
und saubere Versorgung mit Elektroenergie
und könnten uns auf die Reinhaltung der
Luft und des Wassers konzentrieren!

Angesichts der großen Probleme, die sich aus dem Restrisiko und der
ungeklärten Entsorgung ergibt, erscheint es fast kleinlich, auch noch darauf
hinzuweisen, dass Kernkraftwerke wegen ihrer schlechten Regelbarkeit sich
der Kundennachfrage nicht anpassen können, und dass der Briefeschreiber
in Absatz 1 seines Schreibens gerade die Unfähigkeit, sich der
Kundennachfrage anzupassen als wichtiges Argument gegen eine Energieform
genannt hat. Misst er bei der Kernenergie mit einem anderen Maß?


5. Es ist heute noch nicht klar, bis zu
welchem Prozentsatz man in einem Verbundnetz
mit unsicherer Alternativenergie gehen
könnte, ohne Risiko für einen Zusammenbruch.
Mit einem Computer-Simulationsprogramm
liessen sich Netze berechnen, sodass die
Grenzen vorher abgesteckt werden könnten.


Zunächst einmal kommt ungläubige Verwunderung auf, dass die Stromwirtschaft,
die einer der größten Auftragsgeber für technische Forschungsvorhaben ist,
dieses Problem immer noch nicht durchgerechnet haben sollte - 10 Jahre nach
den ersten staatlichen Förderprogrammen für Solar- und Windenergie! Ist dies
wieder so ein Fall, bei dem die ingenieurtechnische Kreativität
unbegreiflicherweise versiegt?
Dann kommt der Verdacht auf, dass solche Rechnungen längst erfolgt seien und
gezeigt haben, dass es prinzipiell keine Probleme geben wird. Und
schließlich fällt uns ein, dass es ja bereits einige kleinere Netze gibt,
die sogar nur mit Solarenergie gespeist werden - eines davon wird vom
Bayernwerk in einer abgelegenen Waldsiedlung betrieben - bei denen die
Stromkunden auch in der Nacht oder an regenreichen Tagen nicht auf ihren
Strom verzichten müssen.
Warum soll, was in einem kleinen Netz möglich ist, in einem größeren Netz
unmöglich sein?


wie Sie wissen, gehöre auch ich zu den
Zweiflern einer sog. Energiewende,
natürlich technisch begründet. Nach
Punkt 6 des Folgenden sehe ich aber
Solar/Wind etc. nach wie vor als
nützlich an...

6 Solar- oder Windenergie (3. welttauglich)
könnte in der 3. Welt für Wasser-Förder-Anlagen
eingesetzt werden ...

Der Solarenergie-Förderverein erwähnt bei vielen Gelegenheiten, dass Solar-
und Windenergie sowie die Nutzung von Biomasse für den Aufbau einer
Energieversorgung in der dritten Welt geeignet seien - WENN eine wichtige
Voraussetzung erfüllt ist: Die Techniken müssen durch Markteinführung erst
einmal in die Massenproduktion gebracht und dadurch erheblich verbilligt
worden sein. Wir ergänzen unsere Ausführungen dann immer mit dem Hinweis,
dass die dritte Welt - wegen der dort in vielen Ländern herrschenden Armut -
nicht die Mittel hat, die Markteinführung besonders der PV-Technik zu
bewältigen. Deshalb besteht eine Chance für diese Techniken nur, wenn die
Markteinführung in den Industrieländern erfolgt, die dazu die finanziellen
Mittel, die Motivation und das Wissen haben.
Die Markteinführung der Solarenergie aber in unseren Ländern abzulehnen und
auf die dritte Welt zu verweisen, wirkt dagegen etwas lebensfremd oder nicht
ganz Ernst gemeint.


Bis hier reicht der oben abgedruckte Brief des zweifelnden
Elektroingenieurs. Es fehlt darin allerdings zu meiner Überraschung fast
völlig das Preisargument, welches bei sonstigen Diskussionen immer
auftaucht. Ich will deshalb auch auf diesen Einwand eingehen.

Solarstrom ist etwa zehn bis zwanzig
mal so teuer wie Strom aus dem
öffentlichen Netz. Wenn die
Stromversorgung auf Solarstrom umgestellt
würde, müssten die Stromkunden zehn bis
zwanzig mal mehr für ihren Strom bezahlen
als jetzt.

Hier wird die zeitliche Entwicklung völlig außer Acht gelassen. Wenn die
Stromversorgung tatsächlich völlig auf Solarstrom umgestellt worden sein
würde, dann müsste bis dahin die Zahl der PV-Anlagen fast vertausendfacht
worden sein. Das ist nur mit Massenproduktion möglich. Massenproduktion
aber, gepaart mit Forschung und technischem Erfindungsgeist, führt immer zu
erheblicher Verbilligung. Strom aus Steinkohle z.B. kostete vor etwa 120
Jahren noch 40 DM/kWh, also etwa 200 mal so viel wie jetzt. Taschenrechner
sind in einem Zeitraum von 20 Jahren um den Faktor Hundert billiger
geworden. Mein erster Taschenrechner kostete noch 600 DM; heute gibt es
bessere Geräte für 6 DM. Voraussetzung für solche Preissenkungen ist immer
die Steigerung der Nachfrage, und die kann im Energiesektor nur durch
politische Maßnahmen erreicht werden, z.B. durch eine kostendeckende
Vergütung für Strom aus Erneuerbaren Energien.


Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck

**********************************************************
* Solarenergie-Förderverein * Bundesgeschäftsstelle *
* Herzogstraße 6 * D-52070 Aachen * zentrale@sfv.de *
* Tel. 0241-511616 * Fax 0241-535786 * http://www.sfv.de *
* Bankkonto: 100 541 5019 Pax Bank e.G. BLZ: 370 601 93 *
* * * Erneuerbare Energien kosten nicht die Welt * * *

*** Wir öffnen grundsätzlich kein Attachment ***
V i r e n können sich nur in Attachments befinden;
sie werden erst beim Öffnen des Attachments aktiviert.
Deshalb verwenden wir ein Computerprogramm, welches
alle Attachments (und leider auch den größten Teil
der vorangestellten E-Mail) automatisch löscht. Senden
Sie uns deshalb bitte keine angehängten Dateien! Wir
können sonst nicht einmal Ihre vorangehende Mail lesen.






   User-Bewertung: -1
Was ist das Gegenteil von »PhotovoltaikBoom«? Erkläre wie es funktioniert.

Dein Name:
Deine Assoziationen zu »PhotovoltaikBoom«:
Hier nichts eingeben, sonst wird der Text nicht gespeichert:
Hier das stehen lassen, sonst wird der Text nicht gespeichert:
 Konfiguration | Web-Blaster | Statistik | »PhotovoltaikBoom« | Hilfe | Startseite 
0.0257 (0.0019, 0.0223) sek. –– 824420185