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Sonntag, das ist immer so eine Sache. Früher war am Sonntag immer alles bestens, Kirche, Essen, Spaziergang, Kaffeetrinken, Schlafen. In unserer(und in den meisten anderen)Familien sieht es nicht mehr so aus.
Ich habe die Sonntage immer schon gehasst.Zu erst wurde man aus dem Bett gescheucht und wenn meine Mutter gute Laune hatte, war es selbstverständlich inakzeptabel, wenn es jemanden anderes anders ging. Wenn das Frühstück ohne Zoff überstanden war, was in den seltensten Fällen der Fall war, hatte man ca. eine bis zwei stunden, in denen man so gut wie ungestört vor sich hin leben konnte.Aber wenn es ans Essenmachen ging, sollte man zusehen, dass man sich so weit wie nur möglich von der Küche entfernte.Denn sobald meine Mutte und ihr Mann anfingen zu kochen, war die Küche der Hölle ähnlich, da der eine alles besser machen konnte als der andere.
Für den Fall, dass mein Stiefvater sich während des Essens noch nicht wutendbrand verabschiedet hatte und es den Rest des Nachmittags zu keinen Außernandersetzungen mit meinem Großvater kam, verschwand mein Stiefvater spätestens um 21 Uhr. Dann hatte er meistens so eine Wut, dass er immer wieder vergas, die Glastür von unserem Wohnzimmer zu öffnen bevor er hindurchging.
So sahen etwa 90 Prozent meiner Sonntage zu Hause aus. Wie schon gesagt, ich habe sie gehasst, dass einzige worauf ich mich schon an jeden Samstagabend gefreut habe war das Bild mit der Glastür und meinem Stiefvater. Auch wenn ich mindestestens 6 mal eine woche Hausarrest, für den Ausbruch von schallendem,schadenfrohen Gelächer bei jedem zweiten Zusammenprall, bekam.
Die Glastür musste insgesamt 8 mal in 3 Jahren erneuert werden und einmal war auch die Nase von dem Makka kaputt.
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