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Samstag ist ein ziemlich beschissener Tag, nämlich der Tag, für den man sich etwas »sinnvolles« vornimmt und deswegen früh aufstehen will. Das ist dann ziemliche Kacke, weil es Freitagsabends in der Kneipe am gemütlichsten ist, und man Samstagsmorgens den Wecker verfluchen könnte - hat er einen von Montag bis Freitag nicht genug gequält ? Aber man hat ja was vor, schlimmstenfalls mit dem ebenfalls dazu herzlich unlustigen Lebensabschnittsgefährten zusammen. Aber man hat sich ja was vorgenommen und ist kein Weichei ! Und so setzt man sich ins Auto, und fährt genau dann in die Stadt, wenn sich alle ins Auto setzen und in die Stadt fahren. Man quält sich durch den Stau bis zu dem Punkt, an dem das Grauen einen Namen bekommt: dem Baumarkt, wo man nicht nur endlos einen Parkplatz sucht, sondern auch endlos auf den Typ wartet, der die Bretter zuschneidet, oder einem die 5er-Dübel aus dem Lager holt. Für den Baumarkt gibt es nur noch eine Steigerung, das ist die ultimative Hölle der real existierenden Postmoderne: Familieneinkaufs-Samstag bei IKEA, näheres unter Florian Illies.
Aber auch ohne Baumarkt und IKEA kann man sich den freien Tag wunderbar damit verderben, endlich mal wieder was für die Gesundheit zu tun oder irgendwohin zu fahren. Weil nicht nur die Radwege und Fitness-Anlagen völlig überfüllt sind, sondern auch alle irgendwohin fahren. Das »irgendwohin« ist dann regelmässig die Autobahn, wo man im Stau steht, solange, bis man dann doch entnervt aufgibt, und wieder nachhause fährt. Da steht man dann im Stau mit all denen, die auch entnervt aufgegeben haben und wieder nachhause fahren. Und mit denen, die aus dem Baumarkt oder dem IKEA kommen.
Neinnein, Samstag ist ein Tag, der muß nicht sein. Zwei Sonntage hintereinander wären mir wesentlich lieber. Ich bin dafür, daß es einen Einkaufsfreien Samstag gibt, und daß Museen, Fitnesstudios, Baumärkte und IKEA samstags zu haben müssen.
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