Schömberg saß im Wohnzimmer seines Einfamilienhauses. Die Kinder waren zur Schule, seine Frau zur Arbeit. Schömberg, nach dem schweren Autounfall mit Berresheim auch nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus krankgeschrieben, hatte es sich in seinem Lieblingssessel bequem gemacht. Er versuchte, die FAZ zu lesen, auf die er abonniert war. Doch das Schädel-Hirn-Trauma hatte ihn immer noch voll im Griff. Er vermochte nicht, sich zu konzentrieren, vergaß´rasend schnell den Inhalt der Abschnitte, der Sätze, die er gelesen hatte. Er sah die großen, bis zum Boden reichenden Fenster hinaus in seinen gepflegten Garten. Am Himmel zogen schwere Regenwolken entlang, ab und an fielen ein paar Tropfen. Schömberg angelte sich die Fernbedienung, schaltete das Fernsehn ein: Morgenmagazine. Doch die geschniegelten jungen Herren und aseptisch wirkenden blonden jungen Frauen stießen ihn ab. Bald schaltete er wieder aus, erhob sich langsam, und ging auf die Terrasse hinaus. Unter dem Dachvorsprung stand eie Holzbank im Trockenen, auf die er sich niederlies, und versuchte, sich eine Zigarette zu drehen. Das Selbstdrehen war eine alte Marotte von Schömberg. Doch es gelang ihm nicht. Seine Hände, seine Finger wuselten durcheinander, Papier und Tabak entfielen ihm immer wieder. Nach einigem Nachdenken entschloß er sich, zur Tankstelle zu gehen, und Filterzigaretten zu kaufen. Der Spaziergang würde ihm gut tun, so dachte er, und ausserdem würde wieder ein bischen Zeit vergehen.
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