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Schopenhauer ist der Welt in Erinnerung geblieben als frauenverachtender Rhetoriklehrer und jämmerlicher Stichwortgeber für Zeitungsskriptoren, mittelmäßige Autoren (wie mich) und für Nietzscheaner und solche, die es werden wollten.
Die Rache des Lebens an jemanden, der gegen es opponierte.
Schopenhauers Ruhm liegt eigentlich in drei Dingen:
1. Den Versuch, alle »logischen Denkgesetze« auf den SatzVomGrunde zurückzuführen -- ein Ansatz, der sowohl den Syllogismen als auch der modernen Prädikatenlogik fremd ist. Schon allein deshlb gebührt ihn eine gewisse Anerkennung. Die nachwelt irrt auch, wenn sie Hegel für eine großen Logiker hält und ~ für irrelevant auf diesen Feld.
2. Eine Einstellung der schonungslosen Offenheit bei taktischen Abwägungen, wie sie vor ihn nur Machiavelli gekannt hat. Die Eristische Kunstgriffe sind das rhetorische Selbstverteidigungstraining für junge Männer, die den Wahnsinn der Epoche widersprechen wollen oder müssen. Die »Aphorismen zur Lebensweisheit« stellen zumindest einen achtbaren Versuch dar, so etwas wie eine Bedienungsanleitung für das Leben zu schreiben -- und sie widersprechen, wie der Autor selbst sagt, der eigentlichen Philosophie von ~. Das Handorakel ist ebenfalls eine Art »How to« (wie finde ich mich sozial zurecht in einer feindlichen Umgebung).
3. Die Entwicklung eines konsequenzen, subjektiven Idealismus, mit dem überraschenden Resultat, dass diese ein metaphysischer Irrationalismus sein muss. Die meisten Leser werden das missverstehen. Es geht darum, dass die Metaphysik von ~ grundlegend eine irrtationale Welt beschreibt. Der Wille ist nicht »vernünftig«, er hat keine guten Gründe zur Rechtfertigung. Deshalb scheiterten die meisten alten Meister, Leibniz, Plato, der »vorsokratische« Kant. Sie suchten nach einer rational durchdringbaren Ordung in der Welt. Nicht so ~, er wusste oder ahnte, dass die Welt ein Chaos ist.
Das wohlgemerkt auf Basis von Kant, Platon und den wenigen, was er über die Inder wissen konnte -- Evolutionstheorie und dergleichen waren ~ noch fremd.
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