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Baumhaus schrieb am 7.4. 2010 um 22:01:33 Uhr über

Unterhaltungselektronik

Neulich eine wahre Begebenheit, mit deren Wiedergabe ich mir vermutlich Minuspunkte einfangen werde, was mich aber nicht minder nachdenklich stimmen wird. Putzfrau D. bei einer Firma, für die ich häufiger tätig bin, sprach mich eines morgens im Gang an. Sie habe daheim einen Computer, und damit würde es ein Problem geben. Ob ich mir das nicht mal anschauen könnte. Da ich ein gutmütiger Mensch bin, nickte ich natürlich und vereinbarte auch gleich einen Termin. Keine zwei Stunden später klingelte mein Telefon. Der Anrufer war, wie sich herausstellte, der Lebensgefährte der D., reichlich bildungsfern (ich nehme das Wort nur ungern, um Leute zu beschreiben, aber hier traf es nun einmal zu) und reichlich aufdringlich. Er betextete mich eine halbe Stunde, was er alles an jenem Computer gemacht haben wollte. Schlußendlich ging es um eine komplette Neueinrichtung mit Datensicherung und -rücksicherung. Ob des zu erwartenden Aufwands ließ ich noch am Telefon anklingen, daß ich für eine solche Neueinrichtung einen gewissen Pauschalpreis verlange, abgerechnet per Rechnung, zahlbar 10 Tage nach Rechnungseingang. Ich nannte, da ich ein gutmütiger Mensch bin, erstens eine niedrigere Summe als sonst üblich und zweitens verzichtete ich ganz darauf, den Mehraufwand des Datenkopierens und der Installation von Anwendungsprogrammen zu veranschlagen. Es blieb also bei einem noch niedrigen zweistelligen Betrag. Woraufhin der Anrufer schon etwas kritisch bemerkte, seine und D.s finanzielle Situation sei ja nicht sonderlich gut, man lebe von Hartz IV, er selbst sei krank. Obwohl ich das alles gar nicht hatte wissen wollen, senkte ich den genannten Preis noch am Telefon.
Zum genannten Termin erbrachte ich in der Wohnung der D. die vereinbarten Dienstleistungen an einem relativ neuen und - was mich schon etwas wunderte - nicht gerade discount-typischen Toshiba-Notebook (17 Zoll mit Harman-Kardon-Lautsprechersystem, Neupreis garantiert > 1000 Euro). Nach geschlagenen vier Stunden und etlichen Extraleistungen fragte mich der Lebensgefährte der D. dann, ob ich mich auch mit TV-Geräten auskenne. Er habe nämlich so eine Box von der Telekom, die er an den Fernseher angeschlossen habe und über die er Fernsehen empfange. Sodann führte er mich durch den leicht heruntergekommenen, lieblos eingerichteten Flur in ein ebenso liebloses Wohnzimmer, an dessen Längswand gegenüber der Tür jedoch ein monströses Rack voller Unterhaltungselektronik stand, gekrönt von einem riesigen, nagelneuen, superflachen Sony-LCD-Fernseher mit mindestens 1 Meter Diagonale (es müssen noch mehr gewesen sein, das Ding war einfach nur riesig). Unten drunter nicht nur ein Soundsystem der gehobenen Klasse, ebenfalls von Sony, sondern auch ein IPTV-Receiver von der Telekom, alles vom Feinsten.
Gut, dachte ich so bei mir. Die setzen beim Geldausgeben wohl Prioritäten.


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