Zirkum

Erst als der zunehmende Wind den ganzen Helikopter zu erschüttern begann stiegen die beiden Piloten ein. Schnallten sich fest und nickten einander zu als ob sie sich sagen wollten: jetzt darf der Spaß erst richtig losgehen! und drehten sich um zu uns: Helm! Sauerstoffmaske! sobald der Sturm etwas nur nachlässt ziehen wir das Gerät nach oben! Schon dröhnen die Motoren los und eine Stimme aus dem Innern des Helms: keine Aufregung es kann noch lange dauern bis wir abheben. Als die ersten Sandkörner gegen die Scheiben der Kanzel prasselten hob der Helikopter ab allerdings nur um zu wenden. Erklärung: wir müssen mit dem Arsch zum Wind. Dann war lange Zeit nichts und das Dröhnen der Motoren hatte einen beruhigenden Ton angenommen. Fast gelangweilt höre ich dem Sprechfunk zu und den chinesischen Wetterfröschen die im Café Tuchatschewski stationiert sind wie überhaupt alles ob zivil ob militärisch im Café Tuchatschewski sich abspielt seit Zirkum vernichtet ist. Draußen war alles durch braune Staubwolken verfinstert nur links noch eine Helligkeit. Statt Sprechfunk jetzt Musik. Klingt nicht sogar chinesische Musik schön wenn sie aus weiter Ferne kommt und angereichert ist mit magnetosphärischen Zutaten. Dann verwandelte sich draußen das düstere Braun in helles Gelb und statt Musik „now! now! good luck!“ wie von rasselnden Ketten gezogen ging es steil nach oben und hell wurde es so hell dass es blendete hell wie seit Tagen nicht und die Piloten nehmen die Helme ab mir war als sähe ich sie zum ersten Mal überhaupt bei Tageslicht. Gleich wieder Finsternis ich fühlte mich in meinen Sitz gepresst und was sehe ich da: die Zimtwüste samt Zirkum die ganze Zimtwüste ist nach oben gekippt die Ringe der Stadtmauern erkenne ich das Aquädukt erkenne ich und die Bahnlinie manches bleibt zwar unter Staubschleiern verborgen aber alles ist wie für ein Fest beleuchtet. Wir aber wir stürmen geradeaus jetzt mitten hinein ins Licht der Abendsonne.





+++