Orangenschuppen

Grotesker Traum vor zwei Tagen: Inge S., unsere betagte österreichische Bekannte, wollte uns den (oder die?) 'Orangenschuppen' zeigen, hatte jedoch vorher in ihrem scharmanten Wiener Altbau mit vierfuffzich–Stuckdecke ein Kleinkind zu baden, das sie jedoch in ihrer sprunghaften Art in der Wanne vergaß, worauf es ertrank. Daher weiß ich bedauerlicherweise bis heute nicht, was hinter dem Begriff Orangenschuppen steckt.

Zerbröseltes Oropax fällt zu Boden. Ein Junge kommt auf einem blauen Elefanten einhergeritten. Neben dem Brunnen des Sommers bleibt er stehen, schliesst die Augen und denkt an den Winter. Ein zärtlicher Windhauch, angereichert mit Oropaxbröseln umweht seine Nase. Ist der Winter auch im Sommer? Er denkt an Weihnachten, seine Oma. Omas Hände...frisch wie saftige Orangen. Woher nur diese Assoziation!

Ein Orangenschuppen ist ein Schuppen, in dem Orangen gelagert werden. In der Pretest-Version des Films »Vom Winde verweht« hat Vivien Leigh mit Clark Gable ne Wahnsinns-Sexszene auf einem gestapelten Berg Orangen (im Orangenschuppen). Die Szene ist aber noch rausgeschnitten worden, weil die Verantwortlichen eine Sex-Szen per se natürlich schon moralisch gutheißen konnten.
Zudem war allerdings Sex in Verbindung mit oder auf Lebensmitteln in der damaligen Zeit noch ein Extrem-Tabu, was erst durch die Melonenszene in Dirty Dancing weitgehend aufgebrochen wurde. Orangenschuppen spielen heute keine Rolle mehr, weils dafür Kühllager gibt. Schade eigentlich.