Salatblatt

Grün, giftig und geschmacksneutral, drei Wörter, die dein leben verändern können.
Bist du grün, dann halten dich alle für ein marsmännchen oder ein Mitglied einer Partei.
Bist du giftig, dann hast du keine menschen um dich herum und hast meistens wieder eine Grüne hautfarbe, worauf du wieder den bezug zu dem Wort grün nehmen kannst.
Und bist du geschmacksneutral, dann ist es ziemlich sicher, dass du dich gut anpassen kannst, dass du aber im groben nichts besonderes bist, kurz: du bist langweilig, also ein NICHTS!!
Auch wenn das hart klingt, es ist so, also halte dich von diesen Worten fern, es sind zwar nur worte, aber Worte können eine menge verändern, sie sind nicht so hilflos wie wir immer denken, sie sind tückisch, also nimm dich in acht!!! DANKE; ich übergebe das Wort nun an.....

Ich bin nur ein kleines Salatblatt auf der Weide auf der das Reh und das Pferdschaf grasen, ich bin verwurzelt und es frisst mich der eine oder das andere oder ich habe meine Zeit und verwelke dann. Und wenn ich der Schnecke Nahrung bin, dann kann ich es nicht ändern. In meinen Adern fliesst nur kaltes Wasser. (Die feinen Zähnchen der Schneckenzunge, sie kitzeln und zerreiben mich wie die Zeit...)

Das Salatblatt, das heute eher beiläufig auf den Hamburger gelegt wird, hatte mal eine wichtige Technische Funktion: es verhinderte, dass das Brötchen durchweichte. Hamburger waren früher mal das amerikanische Bauarbeiteressen. Man briet die Frikadellen daheim, wickelte sie zusammen mit einem Klecks Ketchup in Salatblätter ein, packte das Brötchen darum und wickelte das ganze in Zeitungspapier. Dazu gab es Stangensellerie.
Kein Witz. Früher haben die Amerikaner doch tatsächlich auch Gemüse gegessen.

Belegte Brötchen mit einem ganz gewöhnlichen Salatblatt (Kopfsalat) haben snacktechnisch heutzutage verloren. Ein belegtes Brötchen von heute trägt mindestens Lollo Biondo.