Die Gedanken meiner Hündin heute abend:
»Warum hat er mich nicht mitgenommen, als er abends nochmal weggegangen ist ? Warum hat er «nein» gesagt ? Ich habe ihn doch nur lieb, ganz furchtbar lieb, und das habe ich ihm auch gezeigt. Und den ganzen Tag habe ich ganz brav gemacht, was er von mir wollte. Bin schön bei Fuß gegangen, habe vor dem Tabaksgeschäft gewartet, ihn nicht an seinem Schreibtisch gestört. Überhaupt ist er so verschlossen in den letzten Wochen, und fährt abends immer mit mir in so blöde Kneipen, wo man keinen Knochen bekommt, wie in unserer Stammkneipe. Warum müssen wir auch in diese blöden Kneipen fahren, wo ich manchmal sogar im Auto warten muß ? Aber ich warte ja auch gerne auf ihn im Auto, wenn er mich nur mitnimmt, und mich nicht alleine lässt in unserer Höhle, auch noch mit diesem blöden jungen Welpen von seiner Frau. Ich mag das Welpen nicht. Manchmal riecht er auch nach anderen Hunden, wenn er zurückkommt. Gut, er ist noch immer zurückgekommen, und ich habe inzwischen etwas weniger Angst, als vor zwei Jahren, als er mich aus dem Tierheim geholt hat. Aber dennoch: jedesmal, wenn er mich alleine lässt, jedesmal habe ich diese verfluchte Angst, daß er mich alleine lässt, daß ich wieder ganz alleine bin auf dieser Welt, ohne einen Menschen für mich. Und ich brauche ihn doch so sehr. Warum versteht er das einfach nicht ?«
Doch doch, mein Hund, ich verstehe Dich, und jedesmal, wenn ich Dich für ein paar Stunden alleine lasse, vermisse ich Dich auch.
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