Ich bin siebenundsechzig Jahre alt. Als ich ein Kind war, lag auf dem langen geraden schmalen Weg hoch zum Nussberg immer Schnee im Winter. Das ist heute sehr selten geworden. Es gab da einen etwa ein Kilometer langen Aufstieg den weg hoch, ganz an der Seite, damit man nicht in der glattgefahrenen Bahn lief, und dann eine ziemlich lange Abfahrt bei der man einige geschwindigkeit gewann und bei der einige die nicht so gut lenken konnten auch mit Karacho in die seitlichen schneewehen rasten. So ein Nachmittag bestand aus vielleicht drei oder vier Aufstiegen und Abfahrten, dann waren die Füße in den dünnen Lederhalbschuhen mit den dünnen Socken auch so kalt daß sie anfingen weh zu tun und der Heimweg angetreten wurde. Ich erinnere den Neid auf mir entgegenkommende Mädchen die gut gepolsterte Fellstiefel an den Füßen trugen. Zu Hause, beim Auftauen der Füße gibt es einen Moment wo man glaubt es nicht aushalten zu können, wenn mit Kraft wieder das Blut zu strömen beginnt, ich dachte immer, ich muß verrückt werden dabei, zum Glück hielt es nie lange an und besserte sich schnell. Aber vor diesem moment habe ich mich regelrecht gefürchtet. achso, ich wollt ja was noch erzählen, Cool war es, sich auf den Rücken zu legen auf dem Schlitten, die abschüssige Landschaft nur ganz schräg zu sehen in dem man den Kopf etwas anhob und mit den Händen am Schlittengestell und notfalls den Füßen am Schnee kratzend das Gefährt zu lenken, eine liegende rasende Fahrt abwärts, das war noch cooler als auf dem Bauch auf dem Schlitten liegen mit Kopf nach vorne, und hinten mit den Füßen kratzend am Schnee lenken, das war einfach, das konnte jeder, aber auf dem Rücken liegen und runter rasen, ich machte das so. Und gestern fiel mir ein, wenn ich so im bett liege, flach, was ich früher ja gar nicht konnte, dann rase ich so durch den Weltraum wie damals, als ich mit dem Schlitten den Nußberg herunterraste.
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