APPD

Politik ist nur noch ein einziges großes Affentheater. Wer ernsthaft anarchistisch gesinnt ist, kann eigentlich politische Arbeit nur noch mit einer gehörigen Portion Unernst machen, um das System zu karikieren und nebenbei Party zu machen - alles andere führt zu Magenschmerzen oder Selbstbetrug.
Seht euch doch einmal die Politiker an, die vor zehn oder zwanzig Jahren mit großen politischen Visionen und Idealen in die Politik gegangen sind - viele von denen sitzen nun an der Spitze und mußten den größten Teil ihrer Ideale über Bord schmeißen, und nun sitzen sie, wo sie immer hinwollten, und können kaum noch etwas erreichen. Kein Wunder, wenn sie völlig am Rad drehen.
Wenn man hingegen die Politik von Anfang an als das sieht, was sie ist - ein einziges Affentheater von Machtgerangel, in dem niemand so recht von der Stelle kommt -, der kann vielleicht ein wenig Politik machen und noch Spaß dran haben. Dabei ist völlig egal, ob man überhaupt ins Parlament kommt oder nicht - es zählt nur der Spaß, den man hat, wenn man das System verarscht.

Die APPD ist ein Haufen verrückter
Aber das ist der Bundestag auch!

Deutschland wird balkanisiert
in verschied'ne Zonen,
dann kann jeder artgerecht
in seiner Zone wohnen...

Jugendrente statt Altersrente!!!

anarchie und alkohol
ich trinke viel und fühl mich wohl
geld kommt aus der druckerei
macht uns von der arbeit frei...

Alle APPD-Aktivisten (Erinnerung: APPD hieß Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands) bezogen ihre Wahlkampf-Materialien von einer Druckerei, die das zentral für alle Gruppen druckte. Natürlich nicht kostenlos. Wenn man noch weiß, dass zwischen Druckerei und den APPD-Anführern ein inniges Verhältnis bestand, versteht man, warum ein solch aussichtsloses Projekt wenigstens für ganz bestimmte Leute ein Erfolg war. Ein wirtschaftlicher Erfolg, natürlich. Man könnte auch sagen, das war die genialste Marketing-Aktion überhaupt: kein Produkt, Gewinn durch Werbung allein.