Negerhure

Bierkaufen, zum vierten:
Kurz vor Ladenschluß bezahle ich vorhin mein Diebels an der Kasse, etwas enttäuscht, daß heute so absolut nichts Berichtenswertes vor mir passiert ist. Die lustige Dicke muß heute kassieren, und während ich auf das Wechselgeld warte, demonstriert sie ihre Multitasking-Fähigkeiten und quatscht mit der Kollegin. Es geht um Haustiere.
»Nee also, so mit Hunden, egal wie groß die sind, da kannste mich ja jachen...«
Die Kollegin:»Echt? wir ham son Collie, und der is total süß!«
Plötzlich von hinten, ich hatte ihn schon ein bißchen aus den Augenwinkeln erspäht, schaltet sich ein weiterer Gesprächsteilnehmer ein. Er ist ungefähr dreißig, Lederjacke, Cowboystiefel, Sieben-Tage-Bart, neben sich auf dem Laufband eine Flasche Jim Beam und eine Flasche Coca-Cola. Mit so einer Art Flüstergrollen flüstergrollt er:»Ach was. Spinnen. Und Schlangen. Sowatt mußte ham.«
Die lustige Dicke ist irritiert. Die Kollegin springt aber wieder ein, den Flüstergroller unhöflicherweise übergehend:»Was, auch nich, wenn die so ankommen und schmusen wollen, so...« sie macht einen schmusenwollenden Collie nach, »dann auch nich?«
»Nee, und mit Katzen kann ich auch voll nich!« sagt die Lustige.
Der Unheilige:»Mamba. Schwarze Mamba.«
Der Lustigen reichts. »Schwarze Mamba oder schwarze Mama?«

Ich finde dieses Wort, ich will es nicht nochmal schreiben, ist entwürdigend und rassistisch.
Und das entspricht nicht meiner Grundeinstellung.

Meine Negerhure ist die »lebende« Sphinx.

Ich konnte ihr Rätsel lösen,
bin ihr gänzlich verfallen.
Ich schenkte ihr mein Herz und meine Seele
ohne nur eine Sekunde nachzudenken.
Ich gab mich ihr zur Gänze hin.

Ich glaube, ich bin der glücklichste Mensch der Welt.

Ich spüre plötzlich ein Gefühl in mir,
nach 48 Jahren zum 1sten Mal,
daß ich leben WILL.
Es war mir gänzlich unbekannt.

Ich gab sie frei,
und bin nun selber frei.
Es schien mich schier zu töten.
Auch sie verspürte diesen Schmerz.

Sie ist mein Kopf, ich bin ihr Leib.
Und nur ein Schwert könnt' uns noch trennen.

5000Km liegen zwischen uns,
doch macht's uns gar nichts aus.
Zu einem übernatürlichen Wesen sind wir verbunden,
dem anderen stets gegenwärtig.


(1)verliebter Narr