Spass

Das heißt auch nach der Rechtschreibreform immer noch »Spaß« mit »ß«.

Alles, was Spass macht, ist entweder
- Veboten oder
- Mangelware
- Zu teuer oder
- Unmoralisch oder
- macht dick.

Seinen dreibeinigen Hund mit dem Fahrrad Auslauf zu verschaffen machte ihm einen Heidenspass. Charly war schnell, es sah allerdings recht seltsam aus, wenn er diese völlig holperigen Bewegungsabläufe auch noch beschleunigen mußte. Dafür konnten sie gut miteinander reden, er benutzte Charly immer als eine Art Mittler zwischen sich und andere Hundebesitzern. Besonders das Mädchen mit dem notgeilen Spaniel hatte es ihm angetan, der immer von vorne auf Charly drauf stieg. Sie stand dann ein wenig verlegen dabei, während er Charly laut Tips gab, wie er sich wehren oder vielmehr die so falsch begonnene Aktivität in ein artgerechtes Vergnügen verwandeln könnte. Aus den Augenwinkeln ergötzte er sich daran, wie ihre Wangen rot wurden, wunderte sich aber insgeheim darüber, wie zuverlässig er sie fast jeden Vormittag im Park antreffen konnte. Ob sie seine Reden heimlich mochte? Chancen rechnete er sich nicht aus, aber er fühlte sich dennoch ein wenig jünger und beschloß jedes Mal, sich am nächsten Morgen sorgfältiger zu waschen und zu rasieren. Vergaß es aber leider immer, wenn er vor dem Spiegel stand und sich wieder einmal fragte,was nur aus ihm geworden sei.

Daß Spaß auch nach der Rechtschreibreform noch mit Eszett geschrieben wird, haben die wenigsten begriffen. Wahrscheinlich, weil es so schwer nachvollziehbar ist, daß das a in Spaß ein langer Vokal ist.

Viel Spass noch.