Homosexuell

Aus dem Liebesleben der Insekten

Die Assel sprach zum Tausendfüßer:
»Wie wär's denn mit uns beiden, Süßer?«

Sie wippte keck mit ihrer Tasche:
"Komm näher, dass ich dich vernasche!

Nun guck' nicht so verschreckt, du Dummer;
Wir schieben rasch 'ne kleine Nummer

Du kannst mir voll und ganz vertrauen;
Es kostet dich nur einen Blauen.

Du ahnst ja nicht, was du verpasst;
Erzähl mir, wie du's gerne hast:

Normal, oral, anal, brutal
Das ist mir alles piepegal.

Wenn's dich in Wallung bringt, mein Bester,
Spiel ich auch gern die Krankenschwester.

Macht dich denn wirklich gar nichts scharf,
Was deine Frau nicht wissen darf?

Mein Strumpfband ist aus reiner Seide "
Der Tausendfüßer, weiß wie Kreide,

Entfernte wortlos sich und schnell,
Denn er war homosexuell.

Christian Maintz

Homosexualität ist keine Weltanschauung wie eine Religion, die man nach Belieben wechseln kann. Angesichts der (immer noch) weit verbreiteten Widerstände gegen Homosexualität, muss der Betroffene über ein starkes Selbstbewusstsein verfügen, um sich dazu zu bekennen (von Identitätsdefizit keine Spur). Die meisten Homosexuellen sind schon im Kindergarten emotional stärker aufs eigene Geschlecht fixiert. Damit wird auch deutlich, dass mit Homosexualität nicht nur das Sexuelle gemeint sein kann, sondern allgemein die Liebe zu einem Menschen des eigenen Geschlechts.

Es ist leider nicht wahr, daß Schwule meistens gut aussehen.
Die Gutaussehenden sind bloß die, die man gerne sieht.

Es ist witzig, dass die gedruckte Buchlaufkarte (wann die wohl verlinkt werden wird) zu dem schwulen Klassiker ''Der gewöhnliche Homosexuelle'' von 1974 als Titel des Buches ''Der normale Homosexuelle'' angibt. Damit kam sie einem anderen Klassiker genau um 10 Jahre zuvor, der zum ersten Mal 1984 wissenschaftlich die Normalität der Homosexualität postulierte und beschrieb (Morgenthaler, ''Homosexualität Heterosexualität Perversion'').

Diese Buchlaufkarte ist eindeutig ein Fall für DasSchwuleMuseum.