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Liquidationsdefensive schrieb am 8.9. 2002 um 19:07:57 Uhr über

Wer-ist-der-Kiffer-der-nie-kifft

Nun sollte man doch denken, ein Kiffer wird Kiffer genannt, weil er kifft, und wenn jemand nicht kifft noch je gekifft hat, so wäre es unpassend, ihn als Kiffer zu bezeichnen. Dieses Stichwort suggeriert allerdings, dass sich das Kiffertum des Kiffers nicht unbedingt und ausschließlich durch das Kiffen auszeichnen muss, sondern dass es noch andere Qualitäten geben könnte, die jemanden zu einem Kiffer machen, obwohl er nicht kifft, ja dass der-Kiffer-der-nie-gekifft-hat sein Nicht-Kiffen nur dem Zufall, mangelnder Gelegenheit oder strenger Überwachung verdankt und er auch nur durch eiserne Disziplin und Selbstkontrolle der-Kiffer-der-nie-kifft bleibt. In diesem Fall hätte der-Kiffer-der-nie-gekifft-hat gewissermaßen entweder eine innere Veranlagung, Natur und Psychognomie zum Kiffen oder aber eine gebündelte Verzweiflung, einen Selbsthass, Menschenhass und seine immer wiederkehrenden Stunden, in denen er still den Kopf gegen die Wand drückt oder mit den Fäusten auf dem Tisch herumtrommelt oder einfach nur kotzen muss - alles Eigenschaften, die ihn, würde denn sein Leben der Logik seiner Persönlichkeit folgen, zwangsläufig irgendwann davon abbringen müssten, der-Kiffer-der-nie-kifft zu sein und ihn in die Gemeinschaft der echten und handfesten Kiffer führen sollten, die diesen Namen zu Recht tragen. Hätte er diesen Schritt aber erst einmal getan, so wäre der-Kiffer-der-nie-gekifft-hat wahrscheinlich ein Kiffer, wie er im Buche steht, beinahe ein Überkiffer, in dem sich seine innere Kiffernatur über Jahre konzentriert und ein gewaltiges alle realen Kiffer überbietendes Kiffertum destilliert hat, um ihn ein für alle Mal aus dem Zustand, der-Kiffer-der-nie-kifft zu sein, herauszukatapultieren und zu einem genussfrei kiffenden Kiffer zu machen, der mit Riesenschritten über die Hürden Drogen, Krankheit und Tod springt. Bei diesem Potential und diesen Aussichten ist es doch dringend geraten, dass der-Kiffer-der-nie-gekifft-hat der-Kiffer-der-nie-kifft bleibt und sich damit arrangiert, gelegentlich den Kopf gegen die Wand zu drücken oder mit den Fäusten auf dem Tisch herumzutrommeln oder einfach nur zu kotzen und besser ab und zu Sport zu treiben oder im Kirchenchor zu singen.
Soviel zur Deutung dieses paradoxen Stichwortes »wer-ist-der-Kiffer-der-nie-kifft«. WasHatDasMitMirZuTun? DasHatNichtsMitMirZuTun. Oder?


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