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Supertex -
ein Roman von Leon de Winter
»Mein Vater hat das KZ überlebt - wie soll man das überbieten?« läßt Leon de Winter seinen Helden Max in dem 1991 in den Niederlanden erschienenen Roman Supertex sagen.
Gegenüber diesem übermächtigen Vater, der die Shoah überlebte und von diesem absoluten Nullpunkt aus zum reichen Selfmademan avancierte, hat Max trotz Universitätsstudium nichts zu melden. Er ist 33 Jahre, reich, verwöhnt und egoistisch und er hält es im Schatten seines übermächtigen Vaters und dessen Traditionsbesessenheit nicht mehr aus und landet schließlich auf der Couch einer Psychotherapeutin.
»Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin will ich gehen?« - diese immer geltende Weltschmerzformel beschäftigt auch Max.
An ihm macht de Winter deutlich, dass für die Juden wie für die Deutschen der Holocaust ein niemals bewältigtes Schrecknis bleibt. Doch Leon de Winter gelingt es, die Identitätssuche eindrucksvoll und humorvoll zu beschreiben .
Ein kleines Stück Autobiographie ist auch dabei: wie Max hatte auch Leon de Winter einen Vater, der den Holocaust überlebt und nach dem Krieg ein Vermögen gemacht hatte. Sein Vater starb, als er 11 Jahre alt war. »Vielleicht habe ich mich nach einem solchen Vater gesehnt, einem, den ich bekämpfen hätte können... Deshalb schreibt man ja, nicht weil man etwas erfahren hat, sondern weil man es nicht erfahren hat« erklärt er in einem Interview.
J3006V8 Ingeborg Gerstner
4,00 � Abendkasse, keine Ermäßigung möglich
Do. 06.10.2005, 19:30 - 21:30
Verden, KVHS Artilleriestraße, Raum 233
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