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voice recorder schrieb am 24.1. 2003 um 17:01:27 Uhr über

Therapie

kondolenzstreifeenschreibenden15februar
Beginn bis Ende von Valentina Borremans geführte, durch
Spanischunterricht finanziell unabhängige "Denkerei über
F-ntwicklungsfolgen"; ein Ort, an dem ich vielmals - oft über Wochen hin - Gastgeber für Gespräche sein konnte, in deren Rahmen auch Die Nemests der Medizin steht. Trotz ihrer Inanspruchnahme durch die beispielhafte Abwicklung dieses Betriebes hat Valentina Borremans mit ihrer Kritik an Unterlagen und Interpretationen mein Urteil geschärft und meine Sprache versachlicht. Keimhaft waren Teile dieses Buches schon in unserer gemeinsamen, 1968 begonnenen und noch immer nicht abgeschlossenen Studie zum Antlitz des Todes angelegt.

Ivan illich, Cuernavaca 1995

Einleitung


Die etablierte Medizin hat sich zu einer ernsten Gefahr für die Gesundheit entwickelt. Die lähmenden Folgen einer von professionellen Standesorganisationen ausgeübten Kontrolle über das Gesundheitswesen erreichen mittlerweile die Ausmaße einer Epidemie. Der Name dieser neuen Epidemie ist Iatrogenesis; hergeleitet von iatros, dem griechischen Wort für Arzt, und genesz's, Ursprung. Die Diskussion über den krankmachenden medizinischen Fortschritt steht heute weit oben auf der Tagesordnung ärztlicher Fachtagungen; die Forschung befaßt sich mit den Krankheit erzeugenden Faktoren von Diagnose und Therapie; und Berichte über paradoxe, durch die Heilung von Krankheit verursachte Schäden beanspruchen immer 'mehr Raum in der medizinischen Fachpresse. Den Gesundheitsberufen steht ein beispielloser Kehraus bevor. Hier und dort entstehen »Clubs of Cos«, so benannt nach der griechischen Insel der Ärzte, in denen sich Ärzte, hochmögende Pharmazeuten und deren Sponsoren aus der Industrie zusammenfinden - ähnlich wie der »Club of Rome' Wirtschafts«analytiker" unter der Ägide von Ford, Fiat und Volkswagen versammelte. Die Lieferanten medizinischer Dienstleistungen folgen dem Beispiel ihrer Kollegen aus anderen Branchen, wenn sie die Peitsche der Wachstumsgrenzen' über dem Zuckerbrot immer heißer begehrter Transportmittel oder Therapien schwingen. Die Grenzen eines auf den professionellen Experten hin zentrierten Gesundheitswesens sind zu einer politischen Frage geworden, die rasch an Bedeutung gewinnt. Wessen Interesse diese Beschränkung dient, wird weitgehend davon abhängen, wer die Initiative ergreift und ihre Notwendigkeit formuliert: die Menschen, die sich zusarnmengetan haben, um auf der politischen Ebene den Status quo der Expertenmacht in Frage zu stellen - oder aber die Gesundheitsberufe, denen daran gelegen ist, ihr Monopol noch weiter auszubauen.

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