Adamskostüm

Im Sommer laufe ich oft im Adamskostüm in der Wohnung herum. Es läutet an der Tür, und ohne nachzudenken öffne ich. Vor der Tür steht unsere Nachbarin, lässt sich nichts anmerken, und fragt, ob ich ihr eine Dose Milch leihen könnte.

Vor der zweiten Dose Milch fragt die Nachbarin vorsichtshalber erst einmal per Telefon nach. Ich verspreche ihr, eine Dose hinüber zu bringen. Neugierig auf meine Reaktion öffnet sie im Evakostüm die Tür. Ich lasse mir ebenfalls nichts anmerken und gebe ihr mit einem freundlichen Lächeln die Milch.

Ja, es gibt tatsächlich noch eine dritte Dose Milch. Wir lassen uns noch immer nichts anmerken, fallen aber in unseren Kostümen übereinander her.
Die vierte und fünfte Dose kaufen wir miteinander ein.

Für Leute, denen es nackt zu peinlich oder denen es im Winter zu kalt ist, gibt es im Fachhandel auch das Adamskostüm zum Überziehen. Das Kostüm besteht aus einem hautfabenden Overall aus Lycra, so ähnlich wie ein Gymnastikanzug oder Voltigieranzug, auf dem die entsprechenden Geschlechtsmerkmale zu sehen sind. Je nach Qualität der Ausführung sind die Geschlechtsteile nur aufgedruckt oder auch dreidimensional mit aufgeklebten Scharmhaaren und entsprechenden Gummiteilen ausgeführt.
Die Funktionalität dieser Teile ist allerdings meistens eingeschränkt, was man vor allem dann merkt, wenn man vor dem Pissbecken im Klo steht. Für vergessliche Gemüter sollte eine Windel unter dem Anzug Pflicht sein.

Adam zu Eva:

»Komm Schatz, bist Du fertig? Wir wollen doch Essen gehen«

Eva zu Adam:

»Verflixt, ich habe nichts anzuziehen«





AllesWirdGut, aber nichts wird besser.